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Assyrische Palastreliefs aus Ninive
Archäologische Funde aus Assyrien im Pergamon Museum zu Berlin
Ninive
Ninive war die zweite große assyrische Stadt war Ninive. Sie lag östlich des Flusses, ca. 110 km nördlich von Assur.
Unter Tiglat-Pileser I. (1114-1076 v.Chr.) wurde Ninive neben Assur und Kelach (Nimrud) zur königlichen Residenz.
Assurnasirpal II. (883-859 v.Chr.) besaß hier Paläste, Sargon II. (722-705 v.Chr.) ebenso.
Sanherib (705-681 v.Chr.) baute die Stadt wieder auf und verlegt die Hauptstadt hierher. Den Bericht über Sanheribs Angriff auf Jerusalem fand man auf einem Tonprisma.
Auch Assurbanipal (669-627 v.Chr.) baute einen Palast und zwar auf dem Hügel Kujundschik.
612 v.Chr. fiel Ninive durch die Babylonier.
Ausgrabungen
Mit wenig Erfolg gruben in den Jahren 1842-44 die Franzosen P.E. Botta und E. Flandin in Ninive.
Sir Austen Henry Layard (1845-54) und Hormuzd Rassam waren - nachdem sie Nimrud ausgegraben hatten - auch in Ninive extrem erfolgreich. Sie fanden auf dem Hügel Kujundschik viele Reliefs und Inschriften in den Palästen von Sanherib und Assurbanipal (Bibliothek Assurbanipals, das Gilgamesch-Epos).
Pergamon Museum zu Berlin
Im Pergamon Museum zu Berlin sind im Raum 12 der Vorderasiastischen Sammlung Palastreliefs aus den Palästen in Ninive ausgestellt.
Auf Kujundschik, dem nördlichen Hügel in Ninive, wurde der sog. Süd-West-Palast des Sanherib wurde zwischen 705 und 694 v. Chr. erbaut. Der Palast lag am südwestlichen Ende der Zitadelle von Ninive, woher auch der Namensteil Süd-West rührt.
Der Palast galt als besonders prunkvoll und erhaben, zumal er sich über einen Grundriss von ca. 500 × 240 Meter erstreckte. Die Stadtmauer war 25 Meter hoch. Der Palast überragte die Stadtmauer nochmals um mehr als 20 Meter.
Bei Ausgrabungen wurden etwa 120 Zimmer freigelegt, weitere 100 Zimmer sind bisher noch nicht freigelegt. Aneinandergereiht ergeben die Steinreliefs des Palastes eine Länge von über drei Kilometern.
Saal 12 - Assyrische Palastreliefs aus Alabaster aus Ninive - Palast Sanheribs (704-689 v.Chr.)
Die Darstellung aus dem Südwest-Palast des assyrischen Königs Sanherib (704-689 v.Chr.) zeigt bewaffnete Soldaten, die nach links schreiten. Das assyrische Heer, das straff organisiert und äußerst schlagkräftig war, setzte sich aus vier verschiedenen Einheiten zusammen: Streitwagenverband, Reiterei, Fußsoldaten und Pioniere.
Seit dem 8. Jh. v.Chr. wurden auch Soldaten nichtassyrischer Herkunft rekrutiert, um das Berufsheer zu verstärken. Die gebogene Spitze, die die beiden Helme ziert, weist diese Soldaten als Söldner aus.
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Saal 12 - Assyrische Palastreliefs aus Alabaster aus Ninive
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Saal 12 - Assyrische Palastreliefs aus Alabaster um 660-650 v.Chr. - Ninive
Die beiden Fragmente, die im Nord-Palast des assyrischen Königs Assurbanipal (668-627 v.Chr.) gefunden wurden, zeigen zwei Musikantinnen vor einer Palme und zwei Hofbeamte, die vor einem Tisch stehen, auf dem das königliche Pferdezaumzeug bereitgelegt ist.
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Saal 12 - Assyrisches Palastrelief aus Alabaster aus Ninive - Assurbanipals Palast 668-627 v.Chr.
Die unvollständig erhaltene Bildfolge zeigt eine königliche Löwenjagd. Die rechts Szene zeigt den König im Festgewand.
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Saal 12 - Assyrisches Palastrelief aus Alabaster aus Ninive
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Saal 12 - Assyrisches Palastrelief aus Alabaster - Ninive - Palast Sanheribs 704-689 v.Chr.
Das monumentale Relief zeigt mehrere Schildträger und eine Gruppe von Musikanten, die verschiedene Instrumente mitführen. Die viereckige Rahmentrommel mit Tragschnur ist hier zum ersten Mal bildlich belegt. Das gilt auch für das Stilbecken. Das Ende der Prozession bildet eine reich geschmückte Frau, die vielleicht eine runde Rahmentrommel geschultert hat.
Nach dem Zuschnitt der Platten zu urteilen war die Darstellung an den Seitenmauern einer Rampe angebracht, die offenbar vom königlichen Palast zum Ischtar-Tempel führte. Auf diese Weise konnte der assyrische König bei kultischen Anlässen auf direktem Weg zum Tempel der Göttin gelangen.
(c) www.theologische-links.de
Saal 12 - Assyrisches Palastrelief aus Alabaster - Ninive - Palast Sanheribs 704-689 v.Chr.
Das monumentale Relief zeigt mehrere Schildträger und eine Gruppe von Musikanten, die verschiedene Instrumente mitführen. Die viereckige Rahmentrommel mit Tragschnur ist hier zum ersten Mal bildlich belegt. Das gilt auch für das Stilbecken. Das Ende der Prozession bildet eine reich geschmückte Frau, die vielleicht eine runde Rahmentrommel geschultert hat.
Nach dem Zuschnitt der Platten zu urteilen war die Darstellung an den Seitenmauern einer Rampe angebracht, die offenbar vom königlichen Palast zum Ischtar-Tempel führte. Auf diese Weise konnte der assyrische König bei kultischen Anlässen auf direktem Weg zum Tempel der Göttin gelangen.
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Ninive - die Lage der beiden assyrischen Hügel
Skizze der Lage der beiden Hügel in Ninive
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Der nördliche Hügel Kujundschik mit den Palästen von Sanherib (südwestlich) und Assurbanipal (nordöstlich)
© Zunkir - Wikipedia
Links
Süd-West-Palast des Sanherib (c) Wikipedia
Quellen
Pat und David Alexander: Das große Handbuch zur Bibel "Die Assyrer" S. 432, Wuppertal: R. Brockhaus-Verlag, 2001
Gaalyahu Dornfeld, Gerhard Johannes Botterweck (Herausgeber und Bearbeiter der deutschen Ausgabe): Die Bible und ihr Welt, 2 Bände, "Assyrien und Israel" S. 39, Bergisch Gladbach: Gustav Lübbe Verlag, 1988, Lizenzausgabe für die Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft, 1991
Hans Einsle: Das Abenteuer der biblischen Forschung, Gütersloh: Primsa Verlag, 1979
Barthel Hrouda (Hrsg.): Der Alte Orient, C. Bertelsmann, 2005
Kenneth A. Kitchen: Das Alte Testament und der Vordere Orient, Giessen: Brunnen-Verlag, 2008
Joachim Marzahn Beat Salje (Hg.): Wiedererstehendes Assur, Mainz: Philipp von Zabern, 2003 (mit Zeittafeln)
Eugene H. Merrill: Die Geschichte Israels, Neuhausen: Hässler-Verlag, 2001
Fritz Rienecker: Lexikon zur Bibel, "Assyrien" Spalte 130, Wuppertal: R. Brockhaus Verlag, 1960
Diccionario Ilustrado de la Biblia, Miami: Editorial Caribe, 1977
Literatur über Assyrien
H. Freydank, Beiträge zur mittelassyrischen Chronologie und Geschichte, Berlin 1991.
Kurt Galling (Hrsg.): Textbuch zur Geschichte Israels, Tübingen: Verlag Mohr Siebeck, 1950, 1968, 1979, ISBN 3-16-142361-5 - Im Internet ist die 3. Auflage als Google.Book zu finden. Bitte beachten Sie, daß die Texte von Auflage zu Auflage variieren.
H. Greßmann, Altorientalische Texte zum Alten Testament, 1926, 2. Auflage
W. W. Hallo, K. L. Younger (Hrsg.): The Context of Scripture. Canonical Compositions, Monumental Inscriptions, and Archival Documents from the Biblical World, Leiden 1997
Bernd Janowski, Gernot Wilhelm: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2004
Otto Kaiser (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, 3 Bde., Verlag Mohn, Gütersloh 1982-1997 (TUAT)
* Seton Lloyd: Die Archäologie Mesopotamiens, München: C.H. Beck, 1981
* Elena Mango, Joachim Marzahn, Christoph Uelingen: Die Könige am Tigris, Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung, 2008
H.A. Parrot: Ninive und das AT (Bibel und Archäologie), 1955
James B. Pritchard (Hrsg.): Ancient Near Eastern Texts relating to the Old Testament, Princeton 1969
Bildbände über Assyrien
Richard D. Barnett, Erika Bleibtreu, Goffrey Turner: Sculptures from the South-West-Palace of Sennacherib, London: British Museum Press, 1998, ISBN 978-0714111261
Richard D. Barnett, Amleto Lorenzini: The Assyrian Palace Reliefs in the British Museum, London, 1970
Richard D. Barnett: Sculptures from the North Palace of Ashurbanipal at Nineveh (668-627 B.C.), London: 1976
Barthel Hrouda (Hrsg.): Der Alte Orient, C. Bertelsmann, 2005
Carolin Masom & Pat Alexander: Großer Bildführer zur Bibel, Giessen: Brunnen-Verlag, 1987 (mit einigen Bildern)
Enrico Ascalon: Mesopotamien, Bildlexikon der Völker und Kulturen, Parthas Verlag, EAN 9783936324716 (mit einigen sehr gut erklärten Abbildungen von assyrischen Herrschern [Reliefs / Stele])
M.A. Beek: Bildatlas der assyrisch-babylonischen Kultur, 1961
H. Greßmann; Altorientalische Bilder zum Alten Testament, 1927, 2. Auflage
Übersetzungen (Referenzen) von altorientalischen Texten (Inschriften)
Inschriften Salmanassers V. über seine Feldzüge: In Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels, Nr. 20
Salmanassers V. Eroberung von Samaria: In Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels, Nr. 29 (2. Auflage)
Sargons II. Bericht über seine "Eroberung" Samarias: In Kurt Galling: Textbuch zur Geschichte Israels, Nr. 28 ( 1. Auflage)
E. Schrader, Die Sargonsstele des Berliner Museums. Abh. Kgl. Akad. Wiss. Berlin, Phil.-hist; Kl. 6, 1881, 4.
Museen
Lageplan des Pergamon-Museums
Vatikanische Museen - Liste der ausgestellten Stücke
Britisches Museum - Assyrien - Austellungsstücke Online (c) Britisches Museum in London
The Oriental Institut - Assyrien (c) Orientalisches Museum Chicago
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Ins Netz gesetzt am 11.05.2019; letzte Änderung: 11.05.2019
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