Homosexualität und Bibel - Teil 3

Homosexualität - Veranlagung, Schuld oder legitime Selbstverwirklichung?

Eine ethische Auseinandersetzung - 3. von 4 Teilen

von Michael Seemann


C. Die Haltung der Bibel

Nachdem im vergangenen Hauptpunkt eine determinierende Ursache der Homosexualität ausgeschlossen werden konnte, stellt sich nun zwangsläufig die Frage nach deren Verantwortbarkeit. Ist Homosexualität eine legitime Form, um sexuelle Vorlieben auszuleben, um sich selbst verwirklichen zu können oder muß sie als Schuld bezeichnet werden? In diesem Hauptpunkt soll dieser Frage nachgegangen werden. Für eine christliche Ethik ist dabei der biblische Befund von entscheidender Bedeutung. Welche Aussagen macht die Bibel zur Homosexualität und wie sind ihre Aussagen zu werten? Es ist klar, daß in diesem Zusammenhang Befürworter und Gegner der Homosexualität zu Wort kommen müssen.

C.1. Homosexualität in der Bibel - drei unterschiedliche Ansätze von Befürwortern der Homosexualität

In Umgang mit den Aussagen der Bibel sind bei den Befürwortern der Homosexualität unterschiedlichste Argumentationsansätze zu finden. Gleichwohl lassen sich diese in drei Hauptansätze zusammenfassen.

C.1.1. Der "eisegetische" (d.h. der hinein-interpretierende) Ansatz

Ein maßgeblicher Teil der Befürworter der Homosexualität versucht, die Homosexualität anhand der Bibel zu begründen. Dabei werden gewaltige Anstrengungen unternommen, um in verschiedene Bibelstellen eine positive Haltung zur Homosexualität hineinzuinterpretieren, um so das eigene Verhalten rechtfertigen zu können.

Dieser Gruppe von Homosexuellen geht es nicht um eine unvoreingenommene Exegese (= Auslegung) der Bibel zur Frage der Homosexualität. Ganz im Gegenteil: das zu erzielende Ergebnis ("Homosexualität ist eine von Gott akzeptierte Lebensform") liegt bereits definitiv fest, ehe die Bibel auch nur aufgeschlagen wird. Die Begründungen dieses Ansatzes sind größtenteils an den Haaren herbeigezogen. Ich will dies an einigen Beispielen verdeutlichen.

Prediger 4,11\1\ wird vielfach als eine Aufforderung zum Ausüben der Homosexualität verstanden.

Es wird sogar behauptet, Jesus selbst habe eine positive Einstellung zur Homosexualität gezeigt. Als Beleg wird Jesu Handeln an dem Knecht des Hauptmannes von Kapernaum erwähnt|2|. Dieser Hauptmann hat einen kranken Knecht zuhause und bittet Jesus, ihn gesund zu machen. In allen drei Bibelstellen wird für das deutsche Wort "Knecht" der griechische Ausdruck PAIS (= pais) gebraucht. PAIS hat verschiedene Hauptbedeutungen. So kann dieser Ausdruck mit "Jüngling, Sohn, Diener, Knecht" wiedergegeben werden|3|. Nur selten kommt dagegen in der griechischen Literatur die Bedeutung Lustknabe vor. Dieser Umstand wird jedoch begierig aufgegriffen. In dieser biblischen Geschichte gehe es dem Hauptmann nicht um die Heilung eines seiner Knechte, sondern um die Heilung seines homosexuellen Lustknabens. In der Heilung des Knechtes sei klar ersichtlich, welch eine "milde und gute" Haltung Jesus gegenüber dem homosexuellen Hauptmann und seinem Lustknaben gehabt habe.|4|

Häufig werden auch in biblische Berichte über enge freundschaftliche Beziehungen zweier Männer bzw. zweier Frauen homosexuelle Verhältnisse hineininterpretiert. Als Beispiele für solche homosexuellen Freundschaften werden dabei u.a. Ruth und Naomi, David und Jonathan, Jesus und Johannes sowie Paulus und Timotheus genannt.|5|

Diese biblischen Berichte beschrieben "mit großer Liebe und Achtung" den Umgang zweier gleichgeschlechtlicher Partner.

So berichte das Buch Ruth "von einer innigen Beziehung zwischen Ruth und ihrer Schwiegermutter Naomi". In seiner "ausstrahlenden Wärme und menschlichen Nähe" sei es "mit den Gedichten im Hohenlied der Liebe" vergleichbar.|6|

Ruth, eine Moabiterin, war mit Naomis Sohn, einem Juden verheiratet. Nach dem Tod ihres Ehemanns wird Ruth von ihrer Schwiegermutter aufgefordert, wieder in ihr Heimatland nach Moab zurückzugehen. Aber Ruth lehnt dies ab. Sie will Naomi nicht verlassen und spricht die berühmten Worte zu Naomi (Ruth 1,16f.)

"Wo du hingehst, da will ich auch hingehen, wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Jahwe tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden!"(Ruth 1,16f.)

Aus diesen Worten leiten viele Homosexuelle eine homotrope Beziehung zwischen Ruth und Naomi her. Sie übersehen aber, daß Ruth hier mit diesen Worten eine Entscheidung trifft, sich trotz harter Lebensumstände zu Jahwe, dem jüdischen Gott, zu halten und nicht zu den heidnischen moabitischen Götzen zurückzukehren. Die genannten Verse sind als Ruths Bekenntnis zu Jahwe zu verstehen und keinesfalls als Begründung für eine homosexuelle Beziehung zu gebrauchen.

Auch David wird ein homosexuelles Verhältnis zu Jonathan, dem Sohn des Königs Saul, nachgesagt.

Grossmann sagt dies ganz offen: Dort, wo in der Bibel homosexuelle Partnerschaften auftauchten, wie etwa die Beziehung zwischen David und Jonathan, würden diese positiv dargestellt.|7|

Aber trifft dies wirklich zu?

Als David aus dem Hause Sauls fliehen muß, besiegeln David und Jonathan noch einmal in einem Schwur vor Gott ihre Freundschaft und gegenseitige Loyalität:

"Und Jonathan ließ nun auch David schwören bei seiner Liebe zu ihm, denn er hatte ihn so lieb wie sein eigenes Herz." (1.Sam 20,17)

Beim Abschied warf David "sich auf sein Angesicht zur Erde und beugte sich dreimal nieder und sie küßten einander und weinten miteinander." (1.Sam 20,41).

Nachdem Jonathan im Kampf gefallen ist, hält David Totenklage über seinem Freund und klagt: "Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt, deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist."{g} (2.Sam 1,26)

Homosexuelle Ausleger gehen sogar so weit, den Konflikt zwischen David und Saul auf Sauls Eifersucht auf Davids "homosexuelles Verhältnis" zu Jonathan zurückzuführen.|8| So schreibt die Selbsthilfegruppe "Homosexuelle und Kirche" in einem Faltblatt: "Saul ist wohl eifersüchtig gewesen und mißtrauisch David gegenüber, wegen dessen Beziehung zu Jonathan. David merkt es und will sich von seinem Freund zum Schutz seines eigenen Lebens trennen."|9|

Es ist jedoch geradezu absurd, aus diesen Bibelstellen ein homosexuelles Verhältnis zwischen David und Jonathan herauszulesen.

- David und Jonathan hatten ein brüderliches und kein homosexuelles Verhältnis (2.Sam 1,26).

- David war mehrfach verheiratet und hatte viele Kinder.

- Wenn die Bibel in dem brüderlichen Verhältnis zwischen David und Jonathan von Liebe (AHABA) spricht, so gebraucht sie eben nicht den Begriff für sexuelle Gemeinschaft (JADA)!

- Freundschaftliche Beziehungen hatten im Alten Testament eine wesentlich höhere Stellung als in der heutigen Zeit und umfaßten ganz unbefangen auch Zärtlichkeiten (Umarmen, Bruderkuß etc.) ohne daß dabei ein homotropes Verhalten hineinzuinterpretieren wäre.

- die Beschreibung der Freundschaft Davids und Jonathans mit den Worten "wundersamer als Frauenliebe" wird ebenso für die Vater-Sohn-Beziehung zwischen Saul und Jonathan benutzt.

Bräumer macht zu Recht deutlich, daß die Annahme eines homosexuellen Verhältnisses zwischen David und Jonathan nur dann möglich ist, "wenn ein Homosexueller seine subjektive Erfahrung zum Maßstab der Interpretation biblischer Texte macht".|10|

Dies gilt natürlich ebenso für eine angenommene homosexuelle Beziehung zwischen Jesus und Johannes (Johannes, der Jünger, den Jesus liebte, der beim letzten Abendmahl an der Brust Jesu lag) sowie zwischen Paulus und Timotheus. Ich möchte abschließend ein Zitat anführen, aus dem ganz deutlich wird, wie willkürlich viele Homosexuelle mit der Bibel umgehen:

"Es gibt auch Christen, die ihre Homosexualität nicht als etwas Fremdes und Sündhaftes betrachten, gegen das sie ankämpfen müssen. Sie vertrauen vielmehr darauf, daß Gott sie so annimmt, wie sie sind. Das gibt ihnen inneren Frieden und Lebensfreude, aber auch die Hoffnung, daß Homosexuelle innerhalb der christlichen Gemeinde eines Tages nicht mehr als 'Aussätzige' angesehen werden. Der Grund ihrer Hoffnung ist die Überzeugung, die sie im Anschluß an ein Wort des Apostels Paulus formuliert haben (Gal 3,28): Es ist darum nichts mehr zu sagen, ob einer Jude ist oder Nichtjude, ob er Sklave ist, oder frei, ob Mann oder Frau, ob er - fügen wir hinzu - heterosexuell ist oder homosexuell. Durch eure Verbindung zu Jesus Christus seid ihr alle zu einem Menschen geworden"|11|.

C.1.2. Der exegetische Ansatz

Dieser Ansatz ist bei weitem ernster zu nehmen, als der eben erwähnte. Er verschweigt nicht, daß mehrere Bibelstellen eindeutig die Homosexualität ablehnen und setzt sich mit ihnen auseinander.

Durch einen exegetischen Kunstgriff werden dabei aber diese Bibelstellen außer Kraft gesetzt.

Der exegetische Ansatz geht davon aus, daß die biblische Ablehnung der Homosexualität aus kultischen Gründen erfolgt. Aus der Umwelt des Alten Testamentes ist bekannt, daß die heidnischen Nachbarvölker Israels kultische Prostitution betrieben haben, die sowohl hetero- als auch homosexueller Art sein konnte. Die biblischen Verbote der Homosexualität seien nur in diesem Kontext zu verstehen, sie wollten verhindern, daß diese heidnischen Gebräuche auch in den Jahwe-Kultus Einzug hielten. Bräumer führt diesen Ansatz auf den jüdischen Religionsphilosophen Hans-Joachim Schoeps zurück, der besonders auf die kanaanäische Sitte der Tempelprostitution hingewiesen hat. Nicht die Homosexualität an sich sei im Alten Testament verboten, sondern die Teilnahme an den heidnischen Riten der kultischen Tempelprostitution, durch die die heidnischen Götzen (Baal, Astarte, Aschera usw.) dazu bewegt werden sollten, dem Land Fruchtbarkeit zu schenken (etwa im kanaanäischen Neujahrsfest). Nach Schoeps ist es ein "Treppenwitz der Religionsgeschichte", aus diesem Tatbestand eine generelle Ablehnung der Homosexualität herleiten zu wollen: "Nein, das angeblich in der Bibel ausgesprochene göttliche Verbot der Homosexualität ist ein Mythos - und zwar ein falscher!"|12|

Um es ganz deutlich zu machen: Nach diesem Ansatz geht es in den biblischen Verboten der Homosexualität nicht um den persönlichen Lebensstil des Einzelnen, sondern nur um die Reinhaltung der kultischen Beziehung zu Gott.

Die Bibel mache deshalb auch keinerlei Angaben zu einer homosexuellen Beziehung, die geprägt sei von Liebe, Verantwortung und gegenseitiger Treue. Weil dies so sei, habe der einzelne auch die Freiheit, solche Beziehungen (genauso wie Beziehungen heterosexueller Art) als gottgewollt anzusehen:

"Wir dürfen mit Fug und Recht feststellen, daß die Bibel keine Aussagen macht zu gleichgeschlechtlichen Liebesbeziehungen, wie wir sie heute kennen. Die Bibel setzt sich mit kultischer Reinheit auseinander. Sie wendet sich gegen die Fremdgötter ... Ja, sie unterstützt das heutige Menschenbild, das die Ganzheit des Menschen sucht. Sie bestärkt Beziehungen, in denen sich zwei liebende Menschen mit ihrer ganzen Persönlichkeit, ihren Stärken und Schwächen, ihrem Fühlen und Denken, ihren Hoffnungen und Ängsten, ihrem Geist, ihrer Seele, ihrem Körper und damit auch ihrer Sexualität einbringen. Unter diesem Anspruch fallen gleichermaßen die homosexuellen und heterosexuellen Beziehungen".|13|

Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt in einer genauen Untersuchung der biblischen Stellen über die Homosexualität zu diesem Ansatz Stellung nehmen.

C.1.3. Der situationsethische Ansatz

Im Gegensatz zur Ordnungsethik, die die Gültigkeit der biblischen Gebote betont und sie als Maßstab nimmt, um zu beurteilen, was richtig und falsch ist, setzt die Situationsethik einen neuen Schwerpunkt. Nicht mehr die Gebote Gottes stehen im Mittelpunkt, sondern die Liebe, die "die Erfüllung des Gesetzes" (Mt 22,40; Röm 13,10) ist. Nichts, was aus Liebe zu Gott und zu dem Nächsten geschieht, kann nach diesem Ansatz falsch sein, die Liebe kann sich auch über Gebote hinwegsetzen. Alles, was aus Liebe getan wird, ist gut und als moralisch hochstehend anzusehen.

So wird in der Situationsethik die Liebe zum letztgültigen Maßstab. Dies ist schon deshalb möglich, weil Gott nur als Gott der Liebe angesehen wird, der die Menschen vorbehaltlos liebt. Das Bild eines richtenden Gottes, der Gebotsübertretungen, also Sünde straft, wird verworfen:

"Es fragt sich, ob es nicht ... ein Sakrileg ist, aus einem gütigen Gott, den Jesus Christus gepredigt hat, einen buchhalterischen, sexfixierten, grämlichen Rächer zu machen. Da gewinnt das Evangelium Raum, wo es uns gelingt, den Blick frei zu kriegen auf den versöhnenden, annahmebereiten Gott, von dem das Neue Testament lehrt, daß er 'die Liebe' ist. Da können wir Gott aus unseren Selbstbestrafungswünschen entlassen".|14|

Der Buchstabe des Gesetzes wird als Negativum abgetan, gleichzeitig wird "der Geist des Evangeliums", die Liebe, hervorgehoben, durch den die Gesetze interpretiert, gegebenenfalls sogar aufgehoben werden.

Daher könne auch in Liebe gelebte und praktizierte Homosexualität nichts Schlechtes oder gar Sündhaftes sein, egal wie die biblischen Gebote auch lauten mögen. Hans Luther hat dies klar in seinem Artikel 'Ethik für Homosexuelle' ausgedrückt: "Ich meine, wir sollten es lernen, uns nicht vom Buchstaben der Bibel erschlagen zu lassen, sondern aus den Buchstaben das Evangelium von Jesus Christus herauszuhören. Und das, was wir da hören, wird uns unser Lieben nicht verbieten, wird uns vielmehr auffordern, uns unsere Homosexualität nicht schmutzig machen zu lassen, sondern sie wert zu achten als unsere Sprache der Liebe"|15| John Stott deckt aber deutlich die Schwachpunkte des situationsethischen Ansatzes auf:

"Liebe ist nicht der letztgültige Maßstab ... Niemand ist berechtigt, aufgrund der Qualität seiner Liebe zu einer anderen Person seinen Ehebund zu brechen. Die Qualität einer Liebe ist nicht der Maßstab, anhand dessen beurteilt werden kann, was gut oder richtig ist."

"Die Liebesqualität einer homosexuellen Beziehung reicht nicht aus, um diese Beziehung zu rechtfertigen".

"Die Liebe braucht als Richtlinie das Gesetz ... Wer liebt, macht sich um das höchste Glück der geliebten Person Gedanken, das höchste Glück wird aber im Gehorsam gegenüber Gottes Geboten empfunden und nicht in deren Ablehnung".|16|

Wir haben nun die drei wichtigsten Denkansätze betrachtet, mit denen die der Homosexualität nahestehenden Ausleger an die Bibel herangehen. Als Fazit bleibt festzuhalten, daß alle drei Ansätze mit einem festgelegten Vorverständnis an die Bibel herangehen. Ohne die Richtigkeit dieses Vorverständnisses zu hinterfragen, versuchen sie dieses Vorverständnis anhand der Bibel zu verifizieren.

Diese Methode, an den Text der Bibel heranzugehen, ist jedoch völlig untauglich. Eine Exegese hingegen, die ihren Namen verdient, wird unvoreingenommen nach dem Standpunkt der Bibel fragen und sich an den Maßstäben der Bibel orientieren. "Es geht darum, in der Bibel das zu erkennen, was tatsächlich in ihr steht!"|17| Genau das soll nun im nächsten Unterpunkt geschehen. Dort sollen die biblischen Aussagen über die Homosexualität im Mittelpunkt stehen und nicht irgendwelche vorgefaßten Meinungen. Erst nach der ausführlichen Würdigung des Bibeltextes kann und soll eine Antwort auf die Frage dieses Hauptpunktes, "Ist Homosexualität Schuld oder legitime Selbstverwirklichung", versucht werden.

C.2. Der biblische Befund zur Homosexualität

In diesem Zusammenhang möchte ich auf Hansjörg Bräumers hervorragende Ausführungen hinweisen. Er hat in seinem Buch "Lieben lernen" sehr ausführlich und kompetent die biblischen Aussagen über die Homosexualität dargestellt.|18|

Im Gegensatz zu vielen anderen Auslegern, die von nur 4-5 Stellen in der Bibel ausgehen, die zur Frage der Homosexualität Stellung beziehen, macht Bräumer deutlich, daß diese Anzahl bei weitem größer ist.

Nach Bräumer finden sich "vom ersten bis zum letzten Buch der Bibel Worte Gottes zur Gleichgeschlechtlichkeit",|19| die er in sieben Gruppen unterteilt und zusammenfaßt.

Ich habe für diesen Punkt Bräumers Gliederung und Stellenauswahl übernommen und werde im folgenden auch häufig auf seine Ausführungen Bezug nehmen.

C.2.1. Geschichtliche Stellen

In vielen Bereichen ist die Bibel ein Geschichtsbuch. Es wird darin von dem geschichtlichen Handeln Gottes mit den Menschen und speziell mit seinem auserwählten Volk Israel berichtet.

Drei dieser historischen Stellen sind für unsere Fragestellung von Bedeutung, weil in ihnen aus der Geschichte deutlich wird, wie die Bibel die Homosexualität beurteilt.

a) Noah verflucht Hams Nachkommen wegen seiner Sünde

Gen 9 schildert, wie Gott mit Noah nach der Sintflut einen neuen Bund schließt. Gott will mit Noah einen Neuanfang in der Menschheitsgeschichte machen. Aber schon bald kommt es zu einem erneuten Sündenfall. Noah errichtet einen Weinberg, um Wein anzubauen. Am Ende liegt Noah total betrunken und völlig nackt in seinem Zelt. Als sein Sohn Ham dies sieht, hat er nichts Besseres zu tun, als seinen Brüdern davon Bericht zu erstatten. Diese gehen respektvoller mit ihrem Vater um. Um ihn nicht zu beschämen, nähern sie sich ihm mit abgewandtem Gesicht und bedecken seine Blöße.

Als Noah wieder bei Sinnen ist, segnet er seine Söhne Sem und Japhet und deren Nachkommen. Die Nachkommen Hams werden hingegen wegen dessen respektlosen Verhaltens verflucht.

Auf den ersten Blick scheint nicht ersichtlich zu sein, was diese Stelle mit Homosexualität zu tun hat. Nun, diese Stelle spricht nicht direkt von Homosexualität. Sie kann aber durchaus mit der Homosexualität in Verbindung gebracht werden.

Möglicherweise ist Hab 2,15 eine Anspielung auf das Geschehen in Gen 9: "Wehe dem, der seinen Nächsten aus Schalen und Schläuchen trinken läßt und ihn dadurch trunken macht, damit er seine Blöße sehe".

Bräumer sieht deshalb den Grund des Fluches über Hams Nachkommen nicht allein in dessen Respektlosigkeit seinem Vater gegenüber, sondern auch in "dem lustvollen Betrachten des nackten Körpers eines Gleichgeschlechtlichen".|20|

Aus diesem Grunde wird auch verständlich, warum sich der Fluch Noahs nicht gegen Ham selbst, sondern gegen dessen Sohn Kanaan richtet. Kanaan ist der Stammvater der Kanaaniter, also der verdorbenen Ureinwohner Palästinas, bei denen homosexuelles Handeln in den verschiedensten Ausprägungen gang und gebe war. Somit kann durch diesen exegetischen Ansatz eine klare Weichenstellung Gottes in Bezug auf die Homosexualität gesehen werden, nämlich als eine vorgreifende Verurteilung der im kanaanäischen Volk üblichen homosexuellen Praktiken.

b) Der Untergang der Städte Sodom und Gomorrha

Deutlicher als in Gen 9 wird die Homosexualität in Gen 19 beim Namen genannt. Dort wird geschildert, wie Sodom und Gomorrha in einer großen Katastrophe dem Gericht Gottes verfallen.

Die Sünden Sodoms und Gomorrhas schreien zum Himmel, so daß Gott Boten (Engel) auf die Erde schickt, um die Gerichtsreife der beiden Städte zu prüfen (Gen 18,20f.). Diese beiden Engel kommen nun in Menschengestalt gegen Abend nach Sodom und werden von Lot, der im Stadttor sitzt, genötigt, doch nicht im Freien zu übernachten, sondern seine Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen.

Die Engel nehmen Lots Angebot an und kehren bei ihm ein. In der Nacht versammeln sich dann alle Bewohner Sodoms vor dem Haus Lots und verlangen von ihm, seine Gäste herauszugeben, damit sie von ihnen "erkannt" werden könnten. Für das deutsche Wort "erkennen" steht hier der hebräische Ausdruck JADA, der u.a. die Bedeutung "Geschlechtsverkehr praktizieren" haben kann. Und in dieser Linie gibt dann auch Martin Luther den Nachsatz "damit wir uns über sie hermachen" wieder (Gen 19,5). Die Sodomiter wollten Lots Gäste also homosexuell mißbrauchen. Lot will dies verhindern und seine Gäste, die unter dem Gastrecht stehen, schützen. In seiner Verzweiflung ist Lot sogar bereit, mit dem 'Geist Sodoms' einen Kompromiß zu schließen und den Sodomitern seine beiden jungfräulichen Töchter als Ersatz für seine Gäste zu überlassen.

Die Bewohner Sodoms lehnen Lots Angebot wütend ab und versuchen sogar, sich an Lot zu vergehen. Aber in diesem kritischen Moment greifen die beiden Engel ein, schlagen die Sodomiter mit Blindheit und retten Lot.

Sodom und Gomorrha werden wegen ihrer himmelschreienden Sünde durch ein Gottesgericht vernichtet. Nur Lot und einige seiner Angehörigen kommen mit dem Leben davon.

Nach dem Verständnis vieler Ausleger spielt die Homosexualität eine wichtige Rolle für Gottes Gericht über Sodom und Gomorrha - sie wird als dessen auslösender Faktor gesehen.

Aber dies wird von Verfechtern der Homosexualität heftig bestritten. Aus der Tatsache, daß das hebräische Wort JADA häufig auch in der Bedeutung "kennen, kennenlernen" gebraucht wird, folgert man, die Bewohner Sodoms hätten keineswegs die Absicht gehabt, Lots Gäste homosexuell zu mißbrauchen, sie hätten sie einfach nur "kennenlernen" wollen. Lot habe als Ausländer seine Kompetenzen überschritten, indem er Fremden, "deren Absichten feindselig sein könnten ... und deren Beglaubigungsschreiben noch nicht untersucht worden war", die Gastfreundschaft gewährt habe. Aus Zorn über diesen Sachverhalt hätten die Sodomiten überreagiert und ihrerseits die Privatsphäre Lots mißachtet.|21| Die Schuld der Bewohner Sodoms in Gen 19 wird also allein im Bruch des Gastrechtes gesehen.

"Diese Schilderungen über die Sodomiter ..., häufig verwendet als Kronzeugen gegen Homosexuelle, sprechen deutlich vom Bruch des schützenden Gastrechts ... An gleichgeschlechtliche Beziehungen wird hier keineswegs gedacht".|22| Aber dieser Erklärungsversuch ist nicht befriedigend:

- Warum hatte Lot vor den Sodomitern Angst, wenn diese seine Gäste nur "kennenlernen" wollten?

- Die Tatsache, daß Lot seine jungfräulichen Töchter ersatzweise für seine Gäste den Bewohnern Sodoms überlassen wollte, weist deutlich darauf hin, daß ihre grundlegenden Absichten sexueller Natur waren.

- die Bibel beschreibt Lots Töchter, als Mädchen, die "noch keinen Mann erkannt hatten". Hier wird das Wort JADA eindeutig mit der Bedeutung "Geschlechtsverkehr haben" gebraucht. So ist es naheliegend, daß auch der Aufforderung der Sodomiter an Lot, die Gäste herauszugeben, damit diese sie "erkennen" könnten, dieselbe Bedeutung zugrundeliegt.

- Warum sollte Lot die Sodomiter bitten, nichts Übles zu tun, wenn diese nur ganz harmlose Absichten hatten?

Die Bibel sagt ganz klar, daß in Sodom keine zehn Gerechten vorhanden waren. Bräumer faßt deshalb die Motivation der Sodomiter so zusammen:

"Alle, bis zum letzten Mann scharten sich um das Haus Lots und forderten die Herausgabe der beiden Gäste. Wie wilde Tiere waren die Sodomiter 'von jung bis alt' (Gen 19,4) hinter Lots Besuchern her. Sie gebärdeten sich wie eine hemmungslose, wilde Bande, gierig wie Hyänen nach einem Stück Fleisch".|23|

Aus dem Zeugnis des Alten Testaments wird deutlich, daß die Vernichtung Sodoms und Gomorrhas nicht allein wegen ihrer Homosexualität erfolgte, sondern daß eine Vielzahl von Sünden zum Himmel schrieen: Heuchelei, soziale Ungerechtigkeit (Jes 1), Ehebruch, Betrug (Jer 24), Hochmut, Habgier (Hes 16), u.a. Dennoch ist in Gen 19 die Homosexualität als letzte auslösende Ursache für Gottes Gericht über Sodom und Gomorrha anzusehen.

c) Die Schandtat zu Gibea

In Buch der Richter, Kap. 19, wird eine Geschichte erzählt, die den Vorgängen in Sodom sehr ähnlich ist. Ein Levit ist mit seiner Nebenfrau gezwungen, in der jüdischen Stadt Gibea zu übernachten und dort das Gastrecht zu beanspruchen. Wie in Gen 19 versuchen "ruchlose Männer" (Ri 19, 22), den Gastgeber zu zwingen, den Leviten herauszugeben, damit sie ihn "erkennen" (JADA) könnten.

Auch in Gibea wollten die dort wohnhaften Benjaminiten den Gast homosexuell mißbrauchen. Der Gastgeber bietet (wie Lot in Sodom) seine jungfräuliche Tochter als Ersatz an. Schließlich übergibt der Levit der ruchlosen Meute seine Nebenfrau, damit diese sie sexuell mißbrauchen konnten. "Selbst das in Israel heilige Gastrecht", das sich ja auch auf die Nebenfrau erstreckte, "war der Levit bereit zu verletzen, nur um die Bewohner Gibeas von Homosexualität abzuhalten".|24|

Als Folge dieser Schandtat wird fast der ganze Stamm Benjamin in einem Strafgericht vernichtet.

Noch krasser als in Gen 19 ist hier der Ansatz zu verwerfen, es handele sich an dieser Stelle nicht um einen homosexuellen Vergewaltigungsversuch, sondern nur um einen Bruch des Gastrechts. Die Gibeaniter hätten den Leviten ja nur kennenlernen wollen.

- Die gebrauchten Adjektive "unrecht, schändlich, ruchlos", die das Verhalten der Gibeaniter beschreiben, sind viel zu scharf, als daß sie nur auf einen Bruch des Gastrechtes angewandt werden könnten.

- Die erfolgte Massenvergewaltigung der Nebenfrau zeigt eindeutig die sexuellen Motive der Gibeaniter auf.

Ganz im Gegenteil, in Ri 19 wird von einem durch das Streben nach Homosexualität verursachten Gewaltverbrechen berichtet.

Nach dem holländischen Theologen Spijker suchten die Gibeaniter in dem Leviten ein neues Objekt ihrer Begierde. "Es ist allgemein bekannt, welche sexuellen Reize vor allem Ausländer auf sexuell Hemmungslose und Übersättigte ausüben", dabei sei nur "an die Rolle der Ausländer in pornographischen Schriften" zu denken.|25|

C.2.2. Gesetzliche Stellen

Neben den geschichtlichen Stellen gibt es zwei wichtige Abschnitte aus Gesetzestexten, die ganz eindeutig zum Problem der Homosexualität Stellung nehmen

Lev 18,22:"Du sollst nicht bei einem Mann liegen, wie bei einer Frau, es ist ein Greuel".

Lev 20,13:"Wenn jemand bei einem Mann liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist und sollen beide des Todes sterben. Blutschuld lastet auf ihnen".

Diese beiden Gesetzestexte sind Bestandteil des Heiligkeitsgesetzes, das aus den Kap. 17-27 des Buches Leviticus besteht. Dieses Heiligkeitsgesetz gibt Anweisungen, wie sich das Volk Israel im Alltag verhalten soll, und zwar unter den Augen und in der Nähe des heiligen Gottes, der Israel für sich aus den Völkern ausgesondert hat. Nach Gottes Willen soll Israel bis in die Bereiche des täglichen Lebens hinein anders sein als die heidnischen Völker.

"Das Heiligkeitsgesetz ist Gottesrecht, das das Volk Israel nicht überschreiten durfte, ohne sich selbst zu zerstören. Die Gebote im Heiligkeitsgesetz haben allgemein gültigen Verpflichtungscharakter".|26|

Aus diesem Grund müssen die beiden Gesetzestexte zur Homosexualität als eine allgemeine Verurteilung der Homosexualität angesehen werden.

Beide Gesetzestexte stehen im Zusammenhang mit Geboten, die den Schutz der Ehe und der Familie und deren Reinheit nach den Maßstäben Gottes zum Ziele haben.

So sollen nach den Geboten des Heiligkeitsgesetzes nicht nur homosexuelle Praktiken, sondern auch Inzest, Sodomie|27| sowie Ehebruch mit dem Tod bestraft werden (Lev 20,10ff).

"Die Todesstrafe für Homosexuelle wurde verhängt, weil Homosexualität im Alten Testament zu den ehewidrigen und ehezerstörerischen Handlungen gezählt wurde. Wie radikal das alttestamentliche Gesetz der Homosexualität entgegentrat, zeigt, daß bereits der Brauch mancher Homosexuellen, die Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen, verurteilt wird (Dtn 22,5|28|)".|29|

Das Alte Testament wendet sich scharf gegen alles, was homosexuelle Vorlieben und Gewohnheiten fördert und die Konturen zwischen den Geschlechtern verwischt. Diese Haltung wird im Neuen Testament aufgegriffen, wenn etwa Paulus den Korinthern zur Haartracht von Mann und Frau Anweisungen gibt (1.Kor 11,6ff.).

Viele der Homosexualität nahestehende Ausleger sehen in den Aussagen der erwähnten Gesetzestexte in keinem Fall eine allgemeine Ablehnung der Homosexualität durch die Bibel. Die Bibel wende sich hier eindeutig nur gegen eine kultische Homosexualität, wie sie etwa bei heidnischen Religionen üblich war (Tempelprostitution u.ä.). Der heilige Gott wolle allein eine rituelle Reinheit im Kultus, als Form der Abgrenzung zu heidnischen Götzen.|30|

In keiner Weise seien in den Gesetzestexten Aussagen über eine von Liebe geprägte "Lebensbeziehung" zweier homosexueller Menschen enthalten.

Diese Ausleger übersehen, daß die zitierten Gesetzestexte in einem Kontext stehen, in dem es um die Reinheit des Ehe- und Familienlebens geht und eben nicht um die kultischen Reinheit, von der im nächsten Unterpunkt zu sprechen sein wird. In eindeutiger Weise zeigt Gott in den Gesetzestexten, wie die Reinheit des Ehe- und Familienlebens aussehen soll: Ehebruch, Sodomie, Inzest und Homosexualität unterliegen einem generellen Verbot Gottes.

Unter dieses umfassende Verbot der Homosexualität fallen auch homosexuelle "Liebesbeziehungen". Auch Inzest, Ehebruch und Sodomie können in eine Form der "Liebesbeziehung" eingebettet sein, gleichwohl sind und bleiben sie verboten!|31|

C.2.3. Kultische Stellen

An sieben Bibelstellen wird im Alten Testament auf das Verhältnis von Jahwe-Kult und Homosexualität Bezug genommen. Aus der Umwelt des Alten Testaments ist bekannt, daß in den Israel umgebenden heidnischen Völkern kultische sexuelle Riten praktiziert wurden. Die dabei verehrten heidnischen Götzen (Baal, Aschera, Astarte) wurden unter anderem als Fruchtbarkeitsgötter angesehen. Durch rituelle Sexualakte (Tempelprostitution etc.) glaubte man, diese Fruchtbarkeitsgötter dazu bewegen zu können, nicht nur den Bewohnern, sondern auch dem Land Fruchtbarkeit zu spenden.

Diese Sexualakte schlossen sowohl hetero- als auch homosexuelle Praktiken ein. Die eben erwähnten Bibelstellen sind ein Beweis dafür, daß diese heidnischen Riten auch zu manchen Zeiten|32| in das Jahwe-Heiligtum eingedrungen waren. Dies wird ganz besonders in Hos 4,13 deutlich. Dort spricht Jahwe durch den Propheten Hosea zu Israel: "Oben auf den Bergen opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie (heidnischen Götzen) ... Ich will's euch nicht wehren, wenn eure Töchter zu Huren und eure Bräute zu Ehebrecherinnen werden, weil ihr selbst abseits geht mit den Huren und mit den Tempeldirnen opfert und so das törichte Volk zu Fall kommt".

Jahwes Stellung zur kultischen Prostitution wird in Dtn 23,18f. sichtbar: "Es soll keine Tempeldirne sein unter den Töchtern Israels und kein Tempelhurer unter den Söhnen Israels. Du sollst keinen Hurenlohn noch Hundegeld (= Hurenlohn eines homosexuellen Lustknaben, d. Verf.) in das Haus des Herrn, deines Gottes bringen aus irgendeinem Gelübde, denn das ist dem Herrn, deinem Gott, beides ein Greuel."

Durch den König Rehabeam hielten viele heidnische Bräuche im Volk Israel Einzug, so auch die kultische Prostitution. Tempelhurer, homosexuelle männliche Prostituierte waren weithin verbreitet. Rehabeam begann, den von seinem Vater erbauten Tempel den Heiden preiszugeben (1. Kön 14,24f.).

Asa, ein Enkel Rehabeams, wendete sich vom Götzendienst ab und jagte die Tempelhurer aus dem Land, was deren Ausschluß aus der Gottesgemeinde bedeutete (1. Kön 15,12). Aber Asa schaffte es nicht, den Götzendienst völlig aus Israel zu entfernen, so blieben Teile der Tempelhurer im Land.

1. Kön 22,47 beschreibt, wie unter dem König Josaphat die übriggebliebenen männlichen Prostituierten des Landes verwiesen wurden.

Während der umfassenden religiösen Reform unter dem König Josia wurden die Häuser der Tempelhurer, die sich am Tempel befanden, abgerissen (2.Kön 23,7). Wie dabei mit den Tempelhurern verfahren wurde, wird nicht erwähnt. Aber aus Hi 36,14 kann ihr gewaltsames Ende abgeleitet werden: "... so wird ihre Seele in der Jugend sterben und ihr Leben unter den Hurern im Tempel".

Festzuhalten bleibt, daß all diese Stellen eindeutig jede Form der kultischen Prostitution ablehnen, unabhängig davon, ob sie auf hetero- oder auf homosexuelle Art und Weise ausgeübt wurde.

C.2.4. Die Verkündigung Jesu

Jesus nimmt in seiner Verkündigung nur indirekt zur Homosexualität Stellung und zwar an vier Stellen, in denen er die allgemeine sündhafte Verworfenheit der Sodomiter zur Sprache bringt (Mt 10,14f.; 11,32f.; Lk 10,10ff.; 17,28).

Aber selbst, wenn die homosexuellen Praktiken der Sodomiter nicht explizit von Jesus erwähnt werden, müssen sie doch als auslösende Ursache der Zerstörung Sodoms mitgedacht werden!|33|

Aus der Tatsache, daß wir in den Evangelien von Jesus keine direkte Äußerung zur Homosexualität finden, haben viele homosexuelle Ausleger eine liberale Haltung Jesu zur Homosexualität herleiten wollen.

Dahingehend äußert sich der Diplompsychologe Grossmann:

"Jesus selbst hat nie ein Wort über Homosexualität verloren. Zumindest gibt es darüber keine Aufzeichnungen. Wer seine grundsätzliche Botschaft von der Menschenliebe verstanden hat, kann sich auch schwer vorstellen, daß Jesus die Liebe zwischen zwei Männern und zwei Frauen verurteilt hätte".|34|

Aber man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, daß Jesus ein Jude war und zum jüdischen Volk gesandt war. Er predigte also zu Menschen, die mit dem Alten Testament und seinen Geboten sehr gut vertraut waren. Wir haben bereits gesehen, wie eindeutig das Alte Testament zur Homosexualität Stellung bezieht. Jesus konnte dies also durchaus als bekannt voraussetzen. Auch nimmt er immer wieder auf die alttestamentlichen Gebote Bezug ("Ihr habt gehört, was den Alten gesagt ist, ich aber sage euch ...").

Er macht deutlich, daß er gekommen ist, um das alttestamentliche Gesetz zu erfüllen, nicht aber um es aufzulösen. Schon allein deswegen kann nicht von einer liberalen Haltung Jesu zur Homosexualität ausgegangen werden.

C.2.5. Paulinische Stellen

Anders als in der Botschaft Jesu finden wir in Paulusbriefen deutliche Stellungnahmen zum Gebiet der Homosexualität. Dies wird dann verständlich, wenn man bedenkt, daß die Empfänger der Paulusbriefe Heidenchristen waren, deren "Umwelt im Blick der Moral um vieles duldsamer war als die der Juden, zu denen Jesus geredet hat".|35| Paulus, der die alttestamentlichen Schriften in- und auswendig kannte, nimmt deshalb auch bei der Beurteilung der Homosexualität kein Blatt vor den Mund.

Das Gewicht, das die Stellen der Paulusbriefe für unsere Fragestellung haben, wird auch in der Tatsache sichtbar, daß die Paulusbriefe, die ja oft direkt an eine Gemeinde adressiert waren, sofort nach ihrem Erhalt von der betreffenden Gemeinde sorgfältig vervielfältigt und an die anderen christlichen Gemeinden weitergeleitet wurden. So kann davon ausgegangen werden, daß die Aussagen der Paulusbriefe schon sehr früh in den christlichen Gemeinden bekannt und als allgemeingültige Richtlinien anerkannt waren.

Drei paulinische Stellen seien in diesem Zusammenhang angeführt:

a) Römer 1,25-27:

"Sie haben die Wahrheit Gottes in Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Gottesdienst dargebracht statt dem Schöpfer ... Deswegen hat Gott sie in schandbare Leidenschaften dahingegeben. Denn ihre Frauen haben den natürlichen (Geschlechts-) Verkehr mit dem widernatürlichen vertauscht und ebenso haben auch die Männer den natürlichen (Geschlechts-) Verkehr mit ihren Frauen verlassen und sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie, Mann mit Mann, Schande trieben und so den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen".

Paulus beschreibt im ersten Kapitel des Römerbriefs den Zustand der Menschen unter dem Zorn Gottes. Der katastrophale Zustand der Menschheit zeigt offenkundig, daß Gottes Zorn auf ihr ruht, daß Gott sich ihr widersetzt. Dies ist die Antwort auf das Handeln der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit verkehren (Röm 1,18). Bei den Menschen besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen Wahrheit und Lebenswirklichkeit. Wahrheit ist, daß die Menschen Geschöpfe Gottes sind, in der Schöpfung Gottes leben und alles, was sie haben von Gott, ihrem Schöpfer erhalten haben (Röm 1,19 und 20). Die Lebenswirklichkeit der Menschen aber ist, daß niemand Gott anerkennt und ihm die Ehre gibt. Ganz im Gegenteil, die Menschen haben sich willentlich von Gott losgesagt und sich selbst Götzen gemacht, ja sich sogar selbst vergötzt (Röm 1,22f.).

Die Menschen machen sich ihre Maßstäbe selbst, nach denen sie leben wollen. Deshalb läßt Gott die Menschen die Folgen ihres sündigen Abfalls spüren und tragen. Gott hindert sie nicht daran, "in verworfenem Sinn zu tun, was nichts taugt" (Röm 1,28ff.). Als Beispiel für die allgemeine Sittenlosigkeit stellt Paulus besonders den widernatürlichen homosexuellen Geschlechtsverkehr zweier Männer oder zweier Frauen heraus.

Nur in dieser Stelle (Röm 1,26) erwähnt die Bibel dabei explizit das Vorhandensein lesbischer Sexualbeziehungen.

Paulus lehnt jedoch homosexuelle Beziehungen radikal ab, durch sie werde die Verworfenheit der Menschen sichtbar.

Auf verschiedenste Art und Weise wird versucht, diese harten Worte des Paulus zu entkräften. So wird behauptet, Paulus beschreibe hier allein die griechisch-römische Welt mit ihrem Götzendienst. In seiner Verurteilung der Homosexualität lehne Paulus nur die mit diesem Götzendienst verbundene homosexuelle kultische Prostitution ab, nicht aber eine in Liebe gelebte homotrope Verbindung.|36|

Dem ist zu entgegnen, daß in Röm 1 die Homosexualität ganz allgemein als eine Form von Sünde neben vielen anderen Formen (Habgier, Bosheit, Mord, Verleumdung etc.) dargestellt wird (Vers 28f.) und eindeutig einem Katalog von Sünden angehört, die "nicht-kultische Bedeutung haben".|37|

Eine reine Beschränkung auf kultische homosexuelle Prostitution ist deshalb zu verwerfen. Andere sehen in Röm1 nur eine Verurteilung einer kleinen Gruppe von Homosexuellen, nämlich von solchen, die "aus schierer Neugier oder übergroßer Begierde in homosexuelle Verhaltensweisen hineinschlittern"|38| und diese rücksichtslos und lasterhaft ausleben. Diese "Perversen" seien Menschen gewesen, die "sich trotz ihrer heterosexuellen Veranlagung homosexuellen Praktiken hingaben"|39| und durch ihr schamloses Verhalten die Homosexualität insgesamt in Verruf gebracht hätten.

Nichts, aber auch gar nichts sei über "invertierte" Homosexuelle gesagt, die generell homosexuell veranlagt, also dauerhaft und unwiderruflich homosexuell geprägt seien. Paulus gehe davon aus, daß sich der Mensch frei zwischen Hetero- und Homosexualität entscheiden könne, er wisse offensichtlich nichts von einer ausschließlichen homosexuellen Prägung.

"Paulus zeigt keinerlei Kenntnis einer dauerhaften homosexuellen Prägung, kennt keine homosexuelle Liebe. Wie aber soll homosexuelle Prägung in der Bibel verdammt sein, wenn sie gar nicht im Blickfeld war, weil sie der Forschung erst seit kurzem bekannt ist? An diesem Beispiel zeigt sich, daß auch das Urteil der Apostel damals von ihrem Wissensstand abhing".|40|

Dazu sind einige Bemerkungen zu machen:

- Der Ansatz, in Röm 1 werde nur die homosexuelle Perversion der Heterosexualität, nicht aber die Inversion der Homosexualität (ausgeübt von dauerhaft und ausschließlich homosexuell veranlagten Menschen) verurteilt, ist nicht schlüssig. Wenn Paulus von Männern spricht, die den natürlichen Verkehr mit der Frau aufgegeben haben, dann müssen nicht zwangsläufig heterosexuelle Männer gemeint sein, die ihre Frau verlassen haben, um sich der Homosexualität hinzugeben. Paulus beschreibt in Röm 1 vielmehr den generellen Zustand der Menschheit, die sich Gottes Schöpfungsordnung widersetzt (u.a. der Einsetzung der Ehe) und die geschlechtliche Lust widernatürlich durch Homosexualität auslebt. Dabei sind die pervertierte Heterosexualität wie auch homosexuelle Lebensformen gleichermaßen miteingeschlossen.

- Für eine determinierende, dauerhafte und unwiderrufliche Inversion gibt es bisher keinen wissenschaftlichen Beweis (vgl. FUNDAMENTUM 2/1991, S. 69-82).

Zwar werden vielfach homosexuelle Beziehungen ausschließlich gleichgeschlechtlich ausgelebt, aber die Betreffenden werden nicht durch eine determinierende Veranlagung dazu gezwungen.

- Die Behauptung ist absurd, Paulus habe nur einen beschränkten Wissensstand zur Frage der Homosexualität gehabt und rede nur von einer Pervertierung der Heterosexualität oder von kultischer, homosexueller Prostitution, wisse jedoch nichts von homosexuellen Lebens- und Liebesbeziehungen. Bräumer verdeutlicht, daß Paulus jede Form der Homosexualität verurteilt:

"Paulus waren mit Sicherheit nicht nur jene pervertierten homosexuellen Kontakte bekannt, von denen in der Literatur der Kaiserzeit die Rede ist, sondern auch die Liebesfreundschaften zwischen Männern, wie sie Horaz besingt, als seine Liebe für den 'geliebten Knaben Ligurius'. Während seiner Reisen durch Kleinasien muß Paulus von den damals praktizierten Formen der dorischen Knabenliebe gehört haben, und zweifellos waren ihm auch die Stellungnahmen einiger Moralphilosophen nicht entgangen, die die Knabenliebe als Signatur der Verworfenheit und einer zersetzten Kultur kritisierten".|41|

1. Kor 6,9f.:

"Wißt ihr nicht, daß keiner, der Unrecht tut, das Reich Gottes ererben wird? Irret euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch die, die sich zur Knabenliebe hergeben oder sie üben, weder Diebe noch Betrüger, auch keine Trunkenbolde, keine Verleumder und Räuber werden das Reich Gottes ererben."

In dieser Stelle zählt Paulus in seinem "Lasterkatalog" Gruppen von Menschen auf, die nicht ins Reich Gottes kommen werden. Und dabei erwähnt er auch zwei Gruppen von Homosexuellen:

- die, die sich zur Knabenliebe hergeben (griech. "malakoi") und

- die, die Knabenliebe ausüben (griech. "arsenokoitai").

Walter Bauer definiert diese beiden griechischen Begriffe folgendermaßen: Die "malakoi" sind Menschen, die "weichlich sind, Lustknaben sind, also Männer und Jünglinge, die sich homosexuell mißbrauchen lassen".|42|

Die "arsenokoitai" sind Personen, die "mit Männern und Knaben Unzucht treiben, Knabenschänder und Päderasten".|43|

Auch hier wird eine generelle Verurteilung der Homosexualität deutlich. "Der Ausdruck "asresnokoitai" umfaßt jegliches homosexuelles Verhalten. Er ist zusammengesetzt aus den Worten für 'männlich' und 'Geschlechtsverkehr' und meint einfach nur den Vorgang der homosexuellen Vereinigung. Er enthält keinen Hinweis auf eine Unterscheidung zwischen Pervertierten und Invertierten oder zwischen einem flüchtigen homosexuellen Erlebnis oder einem von Liebe getragenen. Paulus hätte gezieltere Begriffe wählen können, z.B. paiderastes (Knabenliebhaber) oder paidophtoros (Knabenschänder) oder arrenomanes (mannstoll). Doch er wählte die allgemeinste aller Bezeichnungen".|44|{d2}

Jeder, der Homosexualität praktiziert, egal ob er dabei der aktive oder der passive Teil ist, hat nach dieser Stelle keinen Anteil am Reich Gottes, und in dieser Aussage sind auch die Lesbierinnen miteingeschlossen (vgl. Röm 1)!|45|

c) 1. Tim 1,9f:

"Wir wissen, das Gesetz ist gut, wenn man es nach dem Sinn des Gesetzes anwendet, mit dem Bewußtsein, daß das Gesetz nicht den Gerechten auferlegt ist, wohl aber den Gesetzlosen und Zügellosen, den Gottlosen und Sündern, den Heillosen und Unheiligen, den Vater- und Muttermördern, den Unzüchtigen, den Knabenschändern, den Menschenräubern, Lügnern und Meineidigen und allem, was sonst der gesunden Lehre widerstrebt, nach dem Evangelium von der Herrlichkeit ..."

Auch in diesem Lasterkatalog bezeichnet Paulus die arsenokoitai (die homosexuelle Akte Ausübende) als solche, die gegen Gott und seine Gebote rebellieren und sich so sündhaft verhalten.

Ja, er macht sogar deutlich, daß sie auch dem Evangelium unvereinbar entgegen stehen.

"Alles in allem wird jedes homosexuelle Verhalten in den Schriften des Paulus als verwerflich dargestellt. Im Römerbrief gilt es als heidnisches Laster, im Korintherbrief als Barriere, die den Eingang ins Reich Gottes versperrt und im ersten Timotheusbrief als ein Vergehen gegen das Sittengesetz".|46|

C.2.6. Stellen im 2. Petrus- und im Judasbrief

In je einer Stelle aus dem 2. Petrus- und dem Judasbrief werden die Gründe für die Zerstörung der Städte Sodom und Gomorrha offen beim Namen genannt und mit der Homosexualität in Verbindung gebracht:

"Die Städte Sodom und Gomorrha ließ er (Gott) in Asche sinken und verurteilte sie zum Untergang und setzte den Gottlosen damit ein Zeichen, die künftig gottlos sein würden. Er errettete aber den gerechten Lot, der von dem ausschweifenden (oder: unzüchtigen) Wandel der Gesetzlosen gequält wurde, denn der Gerechte, der unter ihnen wohnte, mußte alles mitansehen und anhören und seine gerechte Seele von Tag zu Tag durch die Werke der Ungerechten quälen lassen" (2. Petr 2,6-8).

"Auch die Engel, die ihren himmlischen Stand nicht bewahrten, sondern ihre Wohnstätten preisgaben, hat er (Gott) zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten in Finsternis verwahrt. So müssen auch Sodom und Gomorrha und die umliegenden Städte, weil sie ähnlich wie jene Unzucht trieben und anderem Fleisch nachjagten, als warnendes Beispiel in ewigem Feuer büßen" (Jud 1,6f.).

Diese beiden Stellen stellen einen klaren Bezug zur Homosexualität als auslösende Ursache der Vernichtung Sodoms und Gomorrhas her: Judas nennt den homosexuellen Vergewaltigungsversuch der Sodomiter ein "unzüchtiges und widernatürliches Treiben". Mit den Worten "anderem Fleisch nachgehen" wird die homosexuelle Absicht der Sodomiter ausdrücklich beim Namen genannt. Petrus verurteilt ausdrücklich den ausschweifenden gesetzlosen Wandel der Sodomiter und damit auch ihre homosexuellen Praktiken.

C.2.7. Stellen in der Offenbarung

"Aber den Feiglingen und Ungläubigen und den mit Greuel Befleckten, den Mördern und Unzüchtigen, den Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod" (Offb 21,8).

"Draußen bleiben die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut" (Offb 22,15).

Wir haben diesen Hauptpunkt mit einem indirekten Zitat zur Homosexualität begonnen (Gen 9) und schließen ihn nun mit zwei weiteren indirekten Stellen ab. Johannes spricht in beiden Stellen die Homosexualität an, indem er alttestamentliche Begriffe gebraucht, die die Homosexualität miteinschließen. So erinnern die Worte "mit Greuel Befleckte" an die alttestamentlichen Gebote, in denen sehr oft das sittenlose Handeln der Menschen als "Greuel für Gott" geschildert und verurteilt wird (Ehebruch, Götzendienst, Sodomie usw., und auch Homosexualität! Lev 3,18.22; 20,13 u.a.). Die Gerichtsandrohung des feurigen Pfuhls scheint auch eine Erinnerung an das Gericht über Sodom und Gomorrha zu sein, das durch Feuer und Schwefel vom Himmel durch Gott vernichtet wurde.|47|

In der zweiten Stelle, einer Aufzählung bestimmter Gruppen von Menschen, die verlorengehen und nicht ins Reich Gottes eingehen werden, gebraucht Johannes einen auf den ersten Blick befremdlichen Begriff. Neben Zauberern, Lügnern, Götzendienern, Mördern und Unzüchtigen werden auch die Hunde nicht ins Himmelreich gelangen.

Was ist nun mit dem Begriff "Hunde" gemeint?

Im Neuen Testament bezeichnet der Begriff kyon sehr oft die Tiergattung "Hund", wobei die Hunde als unreine Tiere, die Menschenkot fressen, angesehen wurden.

Daneben wurde häufig auch die übertragene Bedeutung "die unreinen Heiden, die Ketzer" gebraucht.|48|

"Im Alten Testament" dagegen, "werden mit 'Hunden' die männlichen Prostituierten bezeichnet. Die Dirnen bekommen einen Dirnenlohn, der zur Unzucht geweihte Buhler (hebr. KEDESCH) den Preis für einen Hund, das heißt den 'Hundelohn' (Dtn. 23,19). Der Hundelohn ist der Mietpreis für einen männlichen Prostituierten. Die Bezeichnung 'Hund' für einen Mann, der für homosexuelle Akte in den Tempeln zur Verfügung stand, ist bestätigt durch Inschriften, auf denen der geweihte Buhler (hebr. kedesch) häufig 'Hund' genannt wird".|49|

Als Fazit einer unvoreingenommenen Exegesen der Stellen zur Homosexualität bleibt festzuhalten:

Die Bibel macht also in ihrer Deutung der Homosexualität keine Unterschiede zwischen kultischer homosexueller Prostitution, homosexuellen Gewalthandlungen, homosexuellen "Liebesbeziehungen", Pädophilie, homosexueller Veranlagung etc. Jede Form der Homosexualität wird verworfen und als Übertretung der Gebote Gottes bezeichnet.

 

Weitere Teile dieser Serie:

Teil 1 - Eine ethische Auseinandersetzung
Teil 2 - Die Ursachen der Homosexualität
Teil 4 - Legitime Selbstverwirklichung oder Schuld?

 

Fußnoten:


|1| "Wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich, wie kann ein einzelner warm werden?".
|2| Mt 8,8, Lk 7,1-10, Joh 4,46-53.
|3| Vgl. W. Bauer, "Wörterbuch zum Neuen Testament", Berlin 1971 (5. Auflage), S. 1198ff.
|4| Vgl. Bräumer, a.a.O., S. 173.
|5| Vgl. Bräumer, a.a.O. S. 172.
|6| Ökumenische Arbeitsgruppe homosexuelle und Kirche (HUK): "Spricht die Bibel über Homosexualität?" Faltbroschüre, Zürich, 1989, S. 6.
|7| Vgl. Grossmann, a.a.O., S. 68.
|8| Vgl. André Gides Stück "Saul".
|9| HUK, Spricht ..., a.a.O., S. 6.
|10| Bräumer, a.a.O. S. 172.
|11| Hans Luther/Friedhelm Lange: "Bekehrt und homosexuell - eine schreckliche Entdeckung?" aus HUK, Evangelikal ..., a.a.O., S. 6.
|12| Zit. aus Bräumer, a.a.O., S. 173.
|13| HUK, "Spricht ...", a.a.O., S. 10.
|14| Thomas Friedhoff: "Was tun als schwule Christen", in HUK, Evangelikal ..., a.a.O., S. 25.
|15| Hans Luther: "Ethik für Homosexuelle", in HUK, Evangelikal ..., a.a.O., S. 26.
|16| John Stott: "Homosexuelle Partnerschaften - warum gleichgeschlechtliche Partnerschaften für einen Christen unmöglich sind", Verlag der Francke Buchhandlung, Marburg an der Lahn, 1984, S. 19.
|17| Bräumer, a.a.O., S. 176.
|18| Vgl. Bräumer, a.a.O., S. 176ff.
|19| Bräumer, a.a.O., S. 176.
|20| Bräumer, a.a.O. S. 176.
|21| D. S. Bailey, "Homosexuality and the Western Christian Tradition", 1955.
|22| HUK, "Spricht ...", a.a.O., S. 5.
|23| Bräumer, a.a.O., S. 177f.
|24| Bräumer, a.a.O., S. 179.
|25| Zit. aus Bräumer, a.a.O., S. 179.
|26| Bräumer, a.a.O., S. 180.
|27| Sexuelle Handlungen mit Tieren.
|28| "Eine Frau soll nicht die Ausrüstung eines Mannes tragen, und ein Mann soll kein Frauenkleid anziehen, denn jeder, der solches tut, ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel".
|29| Vgl. Bräumer, a.a.O., S. 181.
|30| Vgl. HUK, "Spricht ...", a.a.O., S. 4.
|31| Vgl. Field, a.a.O., S. 29f.
|32| Z.B. Abfall von Jahwe, Israel verehrt fremde Götter.
|33| Vgl. Bräumer, a.a.O., S. 183.
|34| Grossmann, a.a.O., S. 70.
|35| Field, a.a.O., S. 30.
|36| Vgl. HUK, "Spricht ...", a.a.O., S. 7f.
|37| Ulrich Eggers, "Homosexualität -- was sagt die Bibel?", Artikel in der Zeitschrift "Punkt", Mai 1990, Bundes-Verlag, Witten, S. 12.
|38| Vgl. Field, a.a.O., S. 31.
|39| Stott, a.a.O., S. 10.
|40| HUK, "Evangelikal ...", a.a.O., S. 8.
|41| Bräumer, a.a.O., S. 184f.
|42| W. Bauer, "Wörterbuch zum Neuen Testament", Berlin, 1971, (5. Auflage), Artikel MALAKOS, Sp. 966.
|43| Vgl. W. Bauer, a.a.O., Artikel "ASREnokoitai", Sp. 217.
|44| Field, a.a.O., S. 32.
|45| Vgl. Bräumer, a.a.O., S. 187.
|46| Peter Coleman, "Christian Attitudes to Homosexuality", 1980, zit. in: Stott, a.a.O., S. 11.
|47| Vgl. Bräumer, a.a.O., S. 188.
|48| Vgl W. Bauer, a.a.O., Artikel KYON, S. 912.
|49| Bräumer, a.a.O., S. 188.


Weitere Teile dieser Serie:

Teil 1 - Eine ethische Auseinandersetzung
Teil 3 - Die Haltung der Bibel
Teil 4 - Legitime Selbstverwirklichung oder Schuld?

| zum Textbeginn |


Copyright (C) 1991 by Michael Seemann
Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.
Quelle: FUNDAMENTUM 3/1991,
Zeitschrift der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel, Mühlestiegrain 50, CH-4125 Riehen.
Dieses Papier ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bestimmt.
URL: http://www.theologische-links.de/downloads/sexualethik/homosexualitaet3.html
Home | Theologische Linksammlung | Downloads | Webmaster |

Ins Netz gesetzt am 06.02.2002; letzte Änderung: am 26.06.2013