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Die "äthiopische Kirche" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten in der Jerusalemer Altstadt

Die Bilder sind vergrößerbar.


Kurze Information

In den Jahren 1874 und 1901 wurde in der Äthiopen-Str. das äthiopische Areal bebaut, u.a. wurde die Kirche errichtet.


Ausführliche Information

Die äthiopische Kirche (das Gebäude)

Wenn man von der Straßenbahnhaltestelle Jaffa-Str. / König-Georg-V.-Str. den Berg hinauf geht zur Prophetenstraße, muß man noch ca. 400 Meter nach rechts gehen, um dann links zur Athiopen-Straße zu gelangen. Hier liegt versteckt die äthiopische Kirche, direkt gegenüber des alten Ben-Jehuda-Hauses.

Diese besondere Straße wurde seit der Türkenzeit fast im Originalzustand erhalten und ist für den modernen motorisierten Verkehr viel zu eng. Auffällig sind die Steinhäuser zu beiden Seiten hinter den hohen Mauern und die schönen Gärten.

Die Straße bezieht ihren Namen von der hier hinter hohen Mauern stehenden äthiopischen Kirche. Es ist das größte Gebäude, das diese Glaubensgemeinschaft in Israel hat.

Im 19. Jh. beschlossen mächtige äthiopische Monarchen eine starke äthiopische Präsenz auch außerhalb Afrikas zu forcieren. Im Jahr 1888 spendete der äthiopische König Johannes IV. (1872-1889) eine hohe Summe Geld, da er einen wertvollen Schatz der Türken erbeutet hatte. So konnte sich die äthiopische Gemeinschaft, die sich bis dahin nur mit einem Kloster auf der Grabeskirche zufrieden geben musste, ein großes Grundstück außerhalb der Altstadmauern von Jerusalem kaufen konnte. Das Gelände wurde dann bis in das Jahr 1901 bebaut. Im Mittelpunkt steht die runde, unter König Menilek II. (1889-1913) im Jahr 1896 fertiggestellte Kirche, die die Bauweise der Kirchen in Äthiopien reflektiert. Um sie herum stehen die Wohnhäuser der Mönche und Nonnen. Die Inschrift am Tor liest: "Der Löwe aus dem Stamm Juda hat gesiegt." Der Text erinnert auch an König Menelek II. aus Äthiopien.

Sehenswert sind der schöne Hof der Kirche sowie ihr Inneres. Die runde Kirche hat keinen Gang zum Altar hin, sondern der mittige Altar hat einen Zugang von allen Seiten. Diverse Ikonen schmücken die Wände.

Der Eintritt ist frei, doch sollte man eine kleine Spende erübrigen. Wie es der äthiopischen Sitte entspricht, sollte man bei einem Besuch die Schuhe ausziehen.



Geschichte der äthiopisch-orthodoxen Kirche

Die äthiopische Kirche ist eine sogenannten nicht-chalcedonensischen Kirche des Ostens, die, wie die Kirche der Armenier, Kopten, und Syrer, die Lehrbeschlüsse des Konzils von Chalcedon (451 n.Chr.) von den zwei Naturen Christi (vollkommener Gott und vollkommener Mensch) ablehnen. Die nicht-chalcedonensischen Kirchen halten an der monophysitischen Lehre von der einen, göttlichen Natur in Christus fest. Diese Überzeugung steht jedoch im Widerspruch zum biblischen Dogma.

Die äthiopisch-orthodoxe Kirche hat mindestens seit dem Mittelalter eine Gemeinde in Jerusalem. Historiker der frühen Kirche erwähnen bereits im 4. Jahrhundert die Präsenz äthiopischer Pilger im Heiligen Land. Sicher ist, daß die äthiopische Kirche in den folgenden Jahrhunderten wichtige Rechte über die Heiligen Stätten besessen hatte, die sie nahezu vollständig unter der Herrschaft der Osmanen verlor.

Der äthiopischen Kirche dient heute einer lebendige äthiopischen Gemeinschaft, von denen viele als Gastarbeiter oder als Einwanderer nach Israel gekommen sind. Sie stehen in Beziehung zu den jüdischen Äthiopiern, die in den 1990er Jahren zu Zehntausende nach Israel kamen.

Die Kirche wird von einem Erzbischof geleitet, wobei die Äthiopier in Jerusalem im wesentlichen aus einigen Dutzend Mönchen und Nonnen bestehen, die in der Altstadt und in der Nähe der äthiopischen Kirche leben.

In Jerusalem ist die Beziehung der äthiopischen und der koptischen Kirche sehr belastet. Das liegt an dem Konflikt zwischen den Äthiopier und den Kopten bezüglich des Eigentums an Teilen des Klosters Deir als Sultan, das sich direkt neben der Grabeskirche befindet. In diesem Kloster leben äthiopische Mönche in sehr bescheidenen Räumen.






























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Ins Netz gesetzt am 29.03.2016; letzte Änderung am 08.01.2020

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