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Der "Cardo Maximus" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten im jüdischen Altstadtviertel von Jerusalem

Die Bilder sind vergrößerbar.


Der Cardo wird entdeckt (1967)

Im Jahr 1976 machte der berühmte israelische Archäologe Nahman Avigad (1905-1992) eine sensationelle Entdeckung in Jerusalem. Nach sorgfältigen Grabungen war er auf eine römische Straße aus byzantinischer Zeit gestoßen. Es stellt sich heraus, daß man die alte Hauptstraße von Aelia Capitolana, den sogenannten "Cardo Maximus", entdeckt hatte.

Die archäologischen Arbeiten, die im Auftrag der Hebräischen Universität durchgeführt wurden, hatten im Jahre 1975 begonnen und dauerten 2 Jahre. In Jahre 1971 wurden sie mit einem Preis bedacht.



Die Geschichte des Cardo

Der Cardo im 2. - 6. Jh. n.Chr.

Der Cardo, den Hadrian damals im 2. Jh. n.Chr anlegen ließ, verlief, wie für den Cardo typisch, in nord-südlicher Richtung. Er führte vom heutigen Damaskus-Tor durch den Markt und weiter in den Süden, zwischen der heutigen "Judenstraße" (Ha-Jehudim) und der "Habad-Straße". Er führt also durch das heutige westliche jüdische Viertel.

Senkrecht zum Cardo wurde oft, wie auch hier in Jerusalem, eine in Ost-West-Richtung verlaufende Straße angelegt, der "Decumanus". Der Kreuzungspunkt dieser Hauptachsen war das Zentrum der Stadt, der Markt.

Ca. 200 Meter des 12 Meter breiten Cardo wurde 4 Meter unter dem heutigen Straßenniveau freigelegt. Der byzantinische Jerusalemer Cardo war eine Kolonnadenstraße. Sie wurde durch zwei Reihen steinerner Säulen in eine breite Straße und zwei jeweils 5 Meter breite, überdachte Passagen zu beiden Seiten gegliedert. Geschäfte säumten die Kolonnaden.

Der ursprüngliche Teil des Cardo stammt aus dem 2. Jahrhundert n.Chr. Kaiser Hadrian hatte ihn für die seine neue römische Stadt "Aelia Capitolana" erbauen lassen. Der römische Kaiser hatte die zerstörte Stadt Jerusalem nach der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstandes 136 n. Chr. im römischen Stil wieder aufbauen lassen und benannte sie in "Aelia Capitolina" um. Die römische Stadt ließ er wie ein römisches Lager anlegen. Der Cardo ist übrigens auf der Madaba-Karte von Jerusalem, die aus dem 6. Jh. datiert, gut zu erkennen.

In dem Teil des Cardo, der durch das jüdische Viertel führt, wurden archäologischen Relikte gefunden, die aus dem 6. Jahrhundert n.Chr. datieren. Möglicherweise war der byzantinische Kaiser Justinian I. (527-565 n.Chr.) der Auftraggeber für den Bau dieses Teiles des Cardo, denn urspünglich reichte er nicht so weit nach Süden. Zur Zeit Justinians war die Stadt ein wichtiges christliches Zentrum mit einer rasch wachsenden Bevölkerung geworden.


Der Cardo ab dem 7. Jh.

Als die Araber im 7. Jahrhundert n.Chr. die Stadt eroberten, änderten sich nach und nach Aussehen und Aufgaben des Cardo. Auf beiden Straßenseiten wurden neue Werkstätten und Läden gebaut.


Der Cardo heute

Der Cardo ist heute eine touristische Attraktion. In dem im 12. Jahrhundert von den Kreuzfahrern errichteten überdachten Bazar, der ein Teil des Cardo war, wurden die Trümmer der Jahrhunderte fortgeräumt. Moderne Geschäfte, vor allem Juwelierläden und Kunstboutiquen, bieten heute ihre Waren an. Darüber hinaus gibt es einen archäologischen Garten und ein kleines Museum. Auf dem wieder aufgebauten Abschnitt des Cardo kann man somit heute wie die Menschen vor 1500 Jahren spazieren gehen.

Am südlichen Ende, angrenzende an den Hurvaplatz, ist der heutige Cardo nicht mehr überdacht. Im Jahr 2011 war man hier noch mit Renovierungsarbeiten beschäftigt, so dass der Cardo hier nicht öffentlich zugänglich ist.



Bilder des Cardo Maximus im jüdischen Altstadtviertel von Jerusalem



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Ins Netz gesetzt am 26.03.2010; letzte Änderung am 17.02.2022

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