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Die "Davidsstadt" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten in Jerusalem (südöstlich des Tempelbergs)

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Die "Davidsstadt" ist das älteste Viertel Jerusalems. Heute ist diese Stelle eine weitläufige archäologische Grabungsstätte südlich bzw. südöstlich des Tempelbergs, außerhalb der Altstadtmauer.



1923-25 - Ausgrabungen von Macalister und Duncan

1923-25 gruben R.A.S. Macalister und J.G. Duncan auf dem südöstlichen Hügel Jerusalems. Sie fanden ansehliche Reste eines massiven Turmes und einer Glacismauer, heute bekannt als "stepped-stone-structure".

Die Archäologen hielten ihre Funde für die Überbleibsel der jebusitschen Stadtmauer aus dem 18. Jh. v.Chr. Doch sie lagen falsch.



1961-67 - Ausgrabungen von Kanyon

Kathleen Kanyon legte knapp 40 Jahre später unter der Glacismauer ein Wohnhaus frei.

Den sogenannten "Macalister-Turm" datierte sie in das 2. Jh. v.Chr.

Kanyon fand 1962 auch Reste der Ostmauer der jebusitschen Stadt und zwar ca. 20 Meter oberhalb der Gihon-Quelle.



1978-85 - Ausgrabungen von Shiloh

Groß war die Überraschung, als Yigal Shiloh bei seinen Grabungen in den Jahren 1978-1985 entdeckte, daß die Glacismauer nur der obere Teil eine gestuften Steinkonstruktion war, in die jüdische Wohnhäuser zur Zeit der jüdäischen Könige sekundär hineinverankert wurden.



Seit 2005 - Ausgrabungen von Mazar

Seit 2005 gräbt die israelische Archäologin Eilat Mazar an dieser Stelle. Sie ist der Meinung, daß die Baustrukturen, die oberhalb der Glacismauer zu sehen sind, Teil des davidischen Palastes sind. Ihre Meinung ist umstritten, da Mauer- und Kapitellart in eine spätere Zeit verweisen.

Mazar ist auch der Überzeugung, daß der Macalisterturm auf den Mauerresten in der Zeit von Nehemia errichtet wurde.

In der Baustruktur oberhalb der Glaxismauer ist auch die Stelle zu sehen, an der eine Bulla mit dem Namen des "Jehucal, Sohn des Shelemiahu", Sohn des Shobai, gefunden wurde. Dieser war ein königlicher Offizier des Königs Zedekia.



Die Datierung der Stufenkonstruktion

Die Datierung des 37,5 m hohen Terrasierungssystems ist umstritten. Viele Forscher datieren die Substruktion in das 13. - 11. Jh. v.Chr. Die Ummantelung durch die gestufte Steinkonstruktion identifizieren sie mit der massiven Anlage für die "Burg Zion", die David nach dem biblischen Bericht eroberte und in seine Festung umbaute (2. Samuel 5,7 - "Und David umbaute/ummantelte von der Aufschüttung (Millo?) herum in Richtung auf den Palast"). Leider ist von der Festung selbst nichts mehr erhalten.

Andere Forscher halten den gesamten Bau für eine Konstruktion aus der Zeit von David (10. Jh. v.Chr.). Da der Palast von David auf einer Anhöhe errichtet wurde, mußte die abfallende Böschung durch eine stufenartige Konstruktion abgestützt werden.

Wie dem auch sei, diese massive Stufenkonstruktion ist einzigartig für die sogenannte "Eisenzeit". Es wurde nichts Vergleichbares aus der Zeit bisher in Israel entdeckt.

Nur noch ein Teil der gewaltigen steinernen Stufenkonstruktion, die 13 Meter hoch und bis zum Gipfel der Anhöhe reicht, ist erhalten geblieben.

Nach der Eroberung benannte David die Jebusiterstadt um in "Davids Stadt", wie wir aus 2. Samuel 5,9 erfahren: "Also wohnte David auf der Burg und hieß sie Davids Stadt."

Nach 1. Chronik 17,1 war der Palast von David ein "Zedernhaus", d.h. es war aus den Zedern des Libanon errichtet und weniger aus Stein. Man kann daher nicht erwarten, auch nur irgendeinen Teil des Davids-Palastes nach 3000 Jahren archäologisch nachweisen zu können. Salomo errichtete seinen Palast nördlich vom Palast seines Vaters auf dem Areal des heutigen Tempelberges. Er stand ungefähr dort, wo sich heute die Al Aksa-Moschee befindet.



Die Terrassen in der Stufenkonstruktion

In späterer Zeit wurden in die Stufenkonstruktion Terrassen für den Bau von Wohnhäusern eingebaut. Die Archäologen entdeckten u.a. Häuser aus dem 7. Jh. v.Chr..

Heute sind noch Reste des "Hauses des Ahiel", "das verbrannte Haus" und "das Haus der Bullae" zu sehen.

Als nach der Babylonischen Gefangenschaft unter Nehemia die Stadtmauer Jerusalems wieder aufgebaut wurde, verblieben die Ruinen - d.h. die Häuser, die heute zu sehen sind - außerhalb der Mauer.

Auf der oberen Terrasse liegt das sog. "Haus des Ahiel", benannt nach Ahiel, dessen Name auf herumliegenden Tonscherben gefunden wurde. Das Haus war ca. 8 m tief und 8,7 m breit. Das sich anschließende Nebengebäude von 5x4 m, war ist drei Räume unterteilt. Das Haus war zweistöckig. Die beiden noch erkennbaren Säulen hielten eine hölzerne Decke. Das Haus gehörte der wohlhabenden Oberschicht, da man einen privaten Toilettenraum mit einem aus Kalkstein gehauenen Sitz vorfand. Die 37 Vorratskürge, die im Nebenraum gefunden wurden lassen darauf schließen, daß hier mit Öl und Gbetreide gehandelt wurde.

In dem nach Norden anschließenden "verbrannten Haus" fand man verbranntes Holz, das aus Nordsyrien importiert wurde.

Auf einer Terrasse tiefer lag "das Haus der Bullae", in dem man 45 beschriftete Bullae( Siegelstempel) fand. Man darf annehmen, daß sich hier unterhalb des alten Palastes von David u.a. königliche Ministerien, wie die königliche Poststelle, befanden. Unter den Siegelinhabern ist ein "Azarjahu ben Hilkijahu" genannt. Er hat nach 1. Chronik 5,39ff im /. Jh. als einer der zadokischen Priester den Dienst am Jerusalemer Tempel versehen. Auch der Name "Gedaliahu" ist auf einer Bulla erwähnt (Jeremia 38,1).



Die biblischen Bezüge

2. Samuel 5,9
Und der König zog mit seinen Männern vor Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten. Sie aber sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich abwehren. Damit meinten sie, dass David nicht dort hineinkommen könnte.
7 David aber eroberte die Burg Zion; das ist Davids Stadt.
8 Da sprach David an diesem Tage: Wer die Jebusiter schlägt und durch den Schacht hinaufsteigt und die Lahmen und Blinden erschlägt, die David verhasst sind, der soll Hauptmann und Oberster sein. Da stieg Joab, der Sohn der Zeruja, zuerst hinauf und wurde Hauptmann1. Daher spricht man: Lass keinen Blinden und Lahmen ins Haus!
9 So wohnte David auf der Burg und nannte sie »Stadt Davids«. Und David baute ringsumher, vom Millo an nach innen zu. 10 Und Davids Macht nahm immer mehr zu, und der HERR, der Gott Zebaoth, war mit ihm.



1. Chronik 5,27ff

39 Schallum zeugte Hilkija. Hilkija zeugte Asarja.
40 Asarja zeugte Seraja. Seraja zeugte Jozadak.
41 Jozadak aber wurde mit weggeführt, als der HERR Juda und Jerusalem durch Nebukadnezar gefangen wegführen ließ.



Jeremia 37,3

3 Dennoch sandte der König Zedekia Juchal, den Sohn Schelemjas, und den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bitte den HERRN, unsern Gott, für uns!
4 Denn Jeremia ging noch unter dem Volk aus und ein und man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.



Jeremia 38,1

1 Es hörten aber Schefatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, die Worte, die Jeremia zu allem Volk redete.




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Literatur



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Ins Netz gesetzt am 11.1.2012; letzte Änderung am 16.09.2014

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