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Die "Dominus-Flevit-Kirche" auf dem Ölberg
Sehenswürdigkeiten in Jerusalem
Die Bilder sind vergrößerbar.
Kurze Information
Die im Jahr 1955 vom Italiener Antonio Barluzzi erbaute römisch-katholische Dominus-flevit-Kapelle erinnert an das Weinen Jesu über die Stadt Jerusalem.
Ausführliche Information
Biblischer Bezug
Bevor Jesus in Jerusalem auf einem Esel einzog, blickte er vom Ölberg auf die Stadt. Er weinte über sie, da er die Katastrophe voraussah, die das jüdische Volk treffen würde, weil es ihn nicht als Messias anerkennen wollte (Lk 19,41-44).
Lukas 19,37ff (Luther 1984)
37 Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten,
38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!
39 Und einige Pharisäer in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht!
40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.
Jesus weint über Jerusalem
41 Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte über sie
42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen.
43 Denn es wird eine Zeit über dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrängen
44 und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist.
Die "Dominus-Flevit-Kirche" erinnert heute an jenes Geschehen. Seit dem 16. Jh. wird dieser Ort mit der Trauer von Jesus über das Schicksal von Jerusalem in Verbindung gesetzt.
Der Bau der modernen Kapelle
1881 erwarben die Franziskaner dieses Gelände, das an einem Prozessionsweg vom Ölberg zur Grabeskirche lag . Zur Errichtung der Dominus-flevit-Kirche kam es, als die Franziskaner an dieser Stelle einen alten Friedhof ausgruben und dabei auf die Reste eines Klosters und einer Kirche aus dem 7. - 8. Jahrhundert stießen.
1955 erbaute der italienische Architekt Antonio Barluzzi die neue Kapelle, wobei die ursprünglichen Mosaike dort belassen wurden, wo man sie gefunden hatte. Das Dach erhielt die Form einer Träne. Statt nach Osten, wie es die Regel verlangt, ist die Kirche nach Westen ausgerichtet.
Die Dominus Flevit-Kirche ist vor allem durch ihre Innenaufnahmen bekannt: Durch ein Fenster hinter dem Altar hat man einen einzigartigen Blick auf die Altstadt und den Tempelberg.
Das Areal der Dominus-Flevit-Kirche mit dem kleinen Garten ist täglich von 08.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und während der Mittagszeit für eine Stunde geschlossen.
Alte Mosaike
In der Kirche und links vom Haupteingang sind die Reste eines christlichen Mosaiks aus byzantinischer Zeit erhalten, die beim Neubau der heutigen Kirche freigelegt wurden.
Einige sehr seltene Motive (z.B. eine durchstochene Perle in Anlehnung an das entsprechende Gleichnis Jesu) sind besonders sehenswert.
Eine altes Friedhofsareal (Nekropole)
Wenn man das Tor zur Dominus-flevit-Anlage durchschritten hat, sieht man rechts diverse überbaute Reste einer alten Friedhofsanlage, die man 1953-1954 im alten Garten entdeckte, als man an einer Mauer arbeitet.
Das archäologische Team vom "Studium Biblicum Franciscanum" unter der Leitung von Pater Bellarmino Bagattium und J.T. Milik fand Gräber aus dem kanaanitischen Jerusalem, die erkennen ließen, daß das Areal bereits 1600 - 1300 v.Chr. (späte kanaanitische Periode) als Friedhof genutzt wurde.
Dann wurden jüdische Schachtgräber im Kokhim-Stil aus der Zeit zwischen 100 v.Chr. - 135 n.Chr. (jüdische Nekropole) gefunden, ebenso Bogengräber aus der byzantinischen Zeit 200 und 400 n.Chr.
Insgesamt wurden sieben Epitaphen mit hebräischen Inschriften, elf mit aramäischen und elf mit griechischen gefunden.
Bei den Gräbern wurden auch eine Vielzahl an Ossuarien (Steinkassetten für die Aufbewahrung der Gebeine) gefunden, die zahlreiche Kritzeleien mit einigen der ältesten christlichen Symbole aufwiesen. Weiter wurden wertvolle Sarkophage mit Pflanzenschmuck oder geometrischen Mustern gefunden, die heutzutage im "Museum der Kirche der Flagellation" (Altstadt) zu sehen sind.
Für den Bau der Dominus-flevit-Kirche wurde der gesamte Friedhof wieder eingeebnet worden, aber man hat Beispiele der gefundenen Gräbertypen sichtbar gelassen.
Die beiden ersten Gräber (vom Eingang aus gezählt) sind typische jüdische Schachtgräber aus der Zeit von 100 v.Chr. - 135 n.Chr..
Das dritte Grab ist ganz anders. Die Toten wurden in Bogennischen niedergelegt. Dieses Bogengrab stammt aus der byzantinischen Zeit von 200 - 400 n.Chr.
Das vierte Grab ist aus einer früheren Periode. Darin kann man zwei schöne Sarkophage bewundern.
Von den alten Jebusitergräbern aus der kanaanäischen Zeit ist nichts mehr erhalten geblieben.
Dominus-Flevit-Kirche - Lage auf dem Ölberg
© 2012 www.theologische-links.de
Dominus-Flevit am Hang des Ölbergs versteckt
© 2010 Daniel Miller (1275x960)
Eingangsallee zur Dominus-Flevit-Kirche
© 2017 www.theologische-links.de (1600x1200)
Die 1955 von Antonio Barluzzi erbaute Dominus-Flevit-Kirche
© 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Im Inneren der Dominus-Flevit-Kirche
© 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Im Inneren der Dominus-Flevit-Kirche
© 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Im Inneren der Dominus-Flevit-Kirche
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Der Altar der Kirche
© 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Blick auf die Altstadt von Jerusalem - Blickrichtung nach Westen
© 10.11.2008 von Berthold Werner / Wikimedia Commons mit Freier Lizenz CC BY-SA-4.0
Mosaikboden aus dem 7./8. Jh. n.Chr.
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Mosaikboden aus dem 7./8. Jh. n.Chr.
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Mosaikboden aus dem 7./8. Jh. n.Chr.
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Mosaikboden aus dem 7./8. Jh. n.Chr.
© 2017 www.theologische-links.de (1600x1200)
Mosaikboden aus dem 7./8. Jh. n.Chr.
© 2017 www.theologische-links.de (1600x1200)
Der Hof der Dominus-Flevit-Kirche
© 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Die Weinkelter im Hof der Kirche
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Blick nach Westen auf den Tempelberg
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Blick nach Westen auf den Tempelberg und die Jerusalemer Alstadt
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Die Nekropole - jüdische Schachtgräber aus der Zeit 100 v.Chr. - 135 n.Chr.
© 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Die jüdische Schachtgräber mit ihren Nischen (Kokhim), die aus einer kleinen zentralen Kammer herausstrahlten,
waren für hellenistische und früh-römische Zeit im Heiligen Land charakteristisch.
Die Grabdecke wurde später durch eine Kuppel ersetzt, die seit der byzantinischen Zeit zusammengebrochen ist
In den Ossuarien wurden die Gebeine gesammelt, um das Schachtgrab nach einer Weile wieder verwenden zu können.
© 2012 www.theologische-links.de (1600x1200)
Eingang zu einem intaktem Kokhim-Grab (Schachtgrab) aus hellenistischer Zeit
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Die Nekropole
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Die Nekropole - 2 Sakrophage
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Sarkophag
© 2017 www.theologische-links.de (1600x1200)
Weitere Informationen im Internet
Dominus flevit © wikipedia
Jerusalem: The Chapel of Dominus Flevit © www.mfa.gov.il (Englisch)
Dominus flevit © www.land-der-bibel.de
Dominus-Flevit © www.israelmagazin.de
Dominus Flevit © www.custodia.org
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Dieses Papier ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bestimmt.
URL: http://www.theologische-links.de/downloads/israel/jerusalem_dominus-flevit.html
Ins Netz gesetzt am 12.5.2012; letzte Änderung am 16.11.2022
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