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Der "Ecce-Homo-Bogen" - Kloster der Schwestern Zions in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten in der Jerusalemer Altstadt

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Lage und Geschichtes des Klostersn

Auf der "Via Dolorosa" befindet sich zwischen der 2. und 3. Station das Kloster der Schwestern Zions (Basilique des Dames de Sion).

Das Kloster wurde von Pater Mary-Alfons Ratisbonne aus Straßburg gegründet, der zusammen mit seinem Bruder zum Katholizismus konvertiert war. 1856 kaufte er in Jerusalem das Trümmergrundstück am Hadriansbogen und beauftragte die französischen Architekten Honoré Daumet und M. Christopher Mauss mit dem Bau eines Klosters und einer Kirche.

Gleich 1856 begann man mit dem Bau, wobei ein Teil des dreiportaligen alten Ecce-Homo-Bogens in die Klosterkirche (Ecce-Homo-Basilika) eingefügt wurde. Man tat es in dem Glauben, daß dieser Bogen die Stelle markiert, wo Pilatus vor der Volksmenge zu Jesus gesagt hat: "Ecce homo" (Sehet, der Mensch") (Joh. 19,5).

Der kleine nördliche Bogen, der bei den Bauarbeiten freigelegt wurde, ist heute direkt hinter dem Altar zu sehen. Der große Mittelbogen durchquert die Südwand der Basilika und ist von der Straße aus gut zu sehen, da er die Via Dolorosa überspannt.


Der Ecce-Homo-Bogen

Der sogenannte Ecce-Homo-Bogen ist ein Dreierbogen aus römischer Zeit. Das Tor war fast 19 m breit. Der mittlere Hauptdurchgang - nur diesen sieht man heute von der Straße aus - hatte eine Weite von ca. 5 m und ca. 8 m hoch. Der mit Fenstern versehene Durchgang, den man heute über dem Tor sieht, stammt aus osmanischer Zeit.

Der südliche Bogen ist größtenteils zerstört und liegt in dem heutigen Derwischkloster Ezbekiyeh. Der nördliche Bogen ist noch sehr gut erhalten und wurde in die Ecce-Homo-Basilika eingebaut.

Die endgültige Deutung des Tores ist bis heute immer noch offen. Lange Zeit galt der Bau als Triumpfbogen, den Kaiser Hadrian nach seinem Sieg im Jahr 135 n.Chr. in Jerusalem errichten ließ. Doch neue Untersuchungen lassen dies fraglich erscheinen. Der Bogen ähnelt viel stärker römischen Stadttoren aus dem 1. Jh. v.Chr. als den römischen Triumpfbögen des 2. Jhs.

Möglich ist deshalb, daß es sich hierbei um den Bogen eines Osttor Jerusalems handelt, als Herodes Agrippa I. (37 - 44 n.Chr.) Jerusalem nach Norden erweiterte. Nach dem Sieg der Römer über Jerusalem wurden auf Befehl von Vespasian Mauer und Tor niedergerissen, doch der untere Teil des Tores blieb erhalten. Als Hadrian im Jahr 135 n.Chr. Jerusalem neu gestaltete und sie in "Aelia Capitolana" unbenannte, schuf er ein Forum und ließ dabei das dreibogige Tor in der Mitte des Pflasters als Denkmal seines Sieges stehen.

Eine andere Deutung sieht in dem Bogen den Eingang zu einem Festungsbau der römischen X. Legion Fretensis aus dem 2. Jh.


Die Zionsschwesternschaft

Die katholische Ordensgemeinschaft der „Notre Dame de Sion“ (kurz „Zionsschwestern“; Lat.: Congregatio Nostrae Dominae de Sion; Ordenskürzel: NDS ) wurde 1848 durch die beiden Brüder Theodor und Alphons Ratisbonne gegründet. Die Ordensgemeinschaft hat einen apostolischen und einen kontemplativen Schwesternzweig, wie auch einen männlichen, nämlich die Brüder Unserer Lieben Frau von Sion. Sein ursprüngliches und primäres Engagement ist die christlich-jüdische Verständigung. Heute ist die Gemeinschaft in 24 Ländern der Erde vertreten, so auch in Deutschland (Halle/Saale) und Österreich (Wien).

Die ersten vier Ordensschwestern waren bereits 1856 nach Jerusalem gezogen. Nachdem das Kloster gebaut worden war, nahmen sie arme Kinder und deren Familien bei sich auf. Ihre Religion spielte keine Rolle: Christen, Juden und Muslime waren willkommen.

Als das Haus von Ecce-Homo zu klein wurde, kaufte man alte arabische Häuser in der Nachbarschaft hinzu. Auf diese Weise wurden die Gebäude, die man heute sieht, hinzugewonnen.

1861 wurde ein weiteres Grundstück in Ein-Kerem erworben, das den Kindern einen erholsamen Urlaub in der Natur ermöglichte.

Auf dem Grundstück in der Altstadt waren Pilger gern gesehene Gäste. Die erste Gruppe kam 1882. Es waren ca. 100 Frauen, die aus Frankreich anreisten. Als die Zahl der Pilger zunahm, gestaltete man einen Teil des Hauses in ein Jugendgästehaus um.

Später engagierten sich die Schwestern im Unterricht der Landessprachen. Durch diese Arbeit trugen die Schwestern viel zum jüdisch-arabischen Dialog bei. Später übernahm die Universität auf dem Skopus-Berg diesen Unterricht.




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Ins Netz gesetzt am 13.5.2010; letzte Änderung am 05.12.2019

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