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Das "Gartengrab" in Jerusalem
Sehenswürdigkeiten in der Jerusalemer Neustadt
Die Lage des Gartengrabes
Außerhalb der Altstadtmauer und etwas nördlicher vom Damaskustor befindet sich eine Gartenanlage, in der sich ein Felsengrab befindet.
Dieses Gartengrab wurde 1883 von dem britischer Generalmajor und Generalgouverneur des türkisch-ägyptischen Sultans Charles George Gordon am ersten Tag seiner Ankunft in Jerusalem als das echte Christusgrab "identifiziert". Das Grab war bereits 1867 von dem griechischen Besitzer des Grundstücks entdeckt worden.
Gordon glaubte, das Christusgrab außerhalb der heutigen Stadtmauer suchen zu müssen, da diese in ihrem Verlauf der Mauer zu Zeiten Christi entspreche. Mittels einer skurril-mystischen Auslegung deutet er dann diesen Ort als das "authentische" Grab von Jesus. Seine Theorie - er veröffentliche sie 1885 in Buchform (Reflections in Palestine 1883)- hat noch heute, besonders in England, viele Anhänger.
Die Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte haben indessen eindeutig bewiesen, daß die Stelle, wo heute die Grabeskirche steht, erst nach dem Tode Christi durch den Bau einer neuen Mauer in die Stadt einbezogen wurde.
Gordons Theorie des Gartengrabes
Gordon glaubte ferner, daß der Felsen, in dessen Nähe das Gartengrab liegt, die Form eines Schädels habe: Geht man vom Damaskustor in Richtung auf das Herodestor, so sieht man (oberhalb der Autobusstation) zwei durch Verwitterung entstandene Löcher, die den Augenhöhlen in einem Schädel zu gleichen scheinen.
Die Verfechter der Gordon-These weisen darauf hin, daß die ganze Anlage des zweikammerigen Grabes sich zumeist mit der in den Evangelien gegebenen Beschreibung deckt. Eine Rolle spielt hierbei auch das Fenster, durch das Licht auf das leere Grab fiel, als die Frauen am Ostersonntag an die offene Grabstätte traten.
Kritik an der Gartengrabtheorie
Doch das Gartengrab kann nicht das Grab von Jesu sein, denn es heißt ausdrücklich im Johannesevangelium 19,41:
"Es war aber an dem Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, ein Garten, und in dem Garten eine neue Gruft, in die noch nie jemand gelegt worden war."
Das Gartengrab stammt aber aus dem 7. Jh. vor (!) Chr. und gehört zu einer grösseren Grabanlage. Direkt hinter dem Gartengrab sind noch wesentlich besser erhaltene Gräber zu sehen. Sie liegen auf dem Gelände der französischen theologischen Hochschule École Biblique und können nur mit einer Spezialerlaubnis besucht werden.
Die gesamten Grabanlagen incl. der Gräber in der Ecole Biblique stammen aus der Zeit vor der babylonischen Gefangenschaft, wie sich aus der Grabform (Bankgräber mit Omega-Kopfstütze) leicht ersehen lässt. In der byzantinischen Zeit wurden die Grabanlagen ein zweites Mal erneut benutzt.
Die gesamte Grabanlage scheint sogar einmal die Grabstätte von judäischen Königen oder Adligen gewesen zu sein. Wer die Grabanlage auf dem Gelände der École Biblique betritt, erkennt sofort die grosse Ausdehnung und "fürstliche" wenn nicht sogar "königliche" Ausstattung. Auch das Gartengrab gehört in diese Zeit und war bei der Bestattung Jesu schon rund 700 Jahre alt - also kein neues Grab mehr!
Dennoch vermittelt das Grab in seiner Anlage, mit der Rinne, in der eine Art Mühlstein vor den Eingang gerollt werden konnte, einen ausgezeichneten Eindruck von dem Aussehen eines Grabes zur Zeit Christi - einen weit besseren Eindruck, als ihn die spärlichen Reste in der Grabeskirche zu geben vermögen.
Der Ort wird bis heute äusserst liebevoll von englischen Christen gepflegt und unterhalten. Sie verlangen keinen Eintritt sondern jede Gruppe wird gebeten, die Unterhaltung des Gartens mit einer Spende zu unterstützen. Es lohnt sich, diesen Ort der Ruhe und Stille in Jerusalem zu besuchen.
Das wahre Grab von Jesus
Es gilt heute als gesichert, daß die Grabeskirche der Ort der Kreuzigung und Grablegung von Jesus ist. Dafür sprechen neben der Tradition auch historische und archäologische Hinweise und die Tatsache, daß jenes Gebiet zur Zeit von Jesus ebenfalls außerhalb der damaligen Stadtmauern lag.
Quellen: u.a. Wikipedia, Alexander Schick
Das Gartengrab - Lageskizze
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Das Gartengrab
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Das Gartengrab
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Weitere Informationen im Internet:
Gartentomb (c) www.gardentomb.com - englisch
Das Gartengrab (c) Wikipedia
Das Gartengrab (c) www.paulsippel.de
Das Gartengrab mit Abbildungen aus alten Zeiten
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Dieses Papier ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bestimmt.
URL: http://www.theologische-links.de/downloads/israel/jerusalem_gartengrab.html
Ins Netz gesetzt am 13.12.2010; letzte Änderung am 15.04.2020
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