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Das "Jasongrab" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten in der Jerusalemer Neustadt

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Die Lage der Grabanlage

Im Stadteil Rechavia, in der Alfasi-Straße Nummer 8 bis 10, stieß man beim Bau eines Hauses unerwartet auf eine Pyramidenspitze. Sie gehörte zu einem Mausoleums aus frühhellenistischen oder hasmonäischen Zeit (Ende 2. Jh. v.Chr.), das bis in die Zeit Jesu eine Begräbnisstätte war.



Geschichte des Grabes

Die Grabanlage wurde 1956 von M. Dothan und L.Y. Rahmani freigelegt.

Die hebräische Inschrift am Eingang nennt vermutlich den Namen des Erbauers, der hier auch bestattet wurde, nämlich der Priester Jason, der den Sadduzäern nahe stand.



Beschreibung der Grabanlage

Die Grabanlage besteht aus Vorhof, äußerem Hof, inneren Hof, Vorhalle und Halle. Über den inneren Hof gelangt man in eine Vorhalle, die seitlich von zwei Pilastern und in der Mitte von einer dorischen Säule gegliedert wird.

Nach dem Vorhof findet man ein Gebäude mit Pyramidendach, das aus zwei Räumen besteht, die durch eine Säule am Eingang voneinander getrennt sind. Im linken Raum versammelten sich die Trauernden. Hier befindet sich ein in Aramäisch und Griechisch verfasstes Klagelied über Jasons Tod. Im rechten Raum ruhen in acht Schachtgräbern die Gebeine der hier Bestatteten. Der Raum ist - wie es damals üblich war - mit einem großen runden Stein verschlossen. Den runden Verschlussstein für den linken Raum fand man in der Nachbarschaft.

Auf Wandmalereien werden ein Kaufmann neben drei Schiffen dargestellt, was für die Zeit des Zeiten Tempels ungewöhnlich ist, da sich der bilderlose Trend durchsetzte. Verschiedene Deutungen sind möglich: Vielleicht wies sie auf einen erfolgreichen hasmonäischen Schiffskapitän hin, nachdem Joppe zu einem Seeräuberhafen geworden war. Oder es symbolisierte den Stolz des frühjüdischen Staates, der "den Weg zu den Inseln des Meeres" eröffnet hatte (1. Makk 14,5). Oder der Bestattete war selbst Schiffskapitän.

Ein griechisches Epigramm liest: "Feiert ihr lebenden Brüder und trinkt dabei. Keiner ist unsterblich." (Euphraineste oi zoontes, adelphoi, kai pein, oma oudeis athantos) lässt das kulturelle Milieu des Verstorbenen erkennen, der mit keiner Auferstehungshoffnung rechnete.

Im Inneren ist die Grabkammer mit einem siebenarmigen Leuchter dekoriert.

Das Grab wurde ca. 35 Mal mit einem Toten belegt. Die Grabanlage war für zwei bis drei Generationen in Gebrauch.




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Ins Netz gesetzt am 7.3.2015; letzte Änderung am 23.06.2017

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