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Das "Grab des Zacharias" im Kidrontal

Sehenswürdigkeiten in Jerusalem

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Kurze Information

Das "Grabmal des Zacharias" stammt aus dem 1. Jh. v.Chr.

Im 4. Jh. n.Chr. wurde der Pyramiden-Monolith als Grab des Jesaja, im 7. Jh. als Grab des Simeon oder Joseph und im 10. Jh. als Grab des Arnans des Jebusiters angesehen.

Erst seit dem Ende des 15. Jh. erinnert das Grab an die beiden biblischen priesterlichen Zacharias-Gestalten: an den alttestamentlichen Sacharja, Sohn des Jojada und an den neutestamentlichen Zacharias, Vater Johannes des Täufers.


Ausführliche Information

Zur Zeit des Zweiten Tempels befanden sich die Grabanlagen Jerusalems außerhalb der Stadtmauern. Heute noch kann man einige dieser Gräber an den Hängen vor der Stadt aufsuchen. Die meisten von ihnen wurden aus dem Felsgestein gehauen. Einige davon sind einfache Gräber, andere Grabhöhlen mit verzierten Eingängen. Nur die reichen Bürger konnten es sich leisten, kunstvolle Grabdenkmäler zu ihrem Andenken zu bauen.

Obwohl jedes Grab seinen eigenen Charakter besitzt, sind doch alle im östlich-hellenistischen Stil erbaut. Auf Säulenkapitellen und Friesen wurden dorische und ionische Motive gefunden, doch nirgends fand man Hinweise auf den korinthischen Stil. Der ägyptische Einfluß ist an pyramidenförmigen Strukturen und an dem Gebrauch des Hohlsimses ersichtlich.

Im Kidrontal, gegenüber dem Tempelberg, liegen die vier berühmtesten Gräber Jerusalems. Sie sind alle aus dem Felsen gehauen.

Es sind dies das Grab des Zacharias, das Grab der Bnei Hezir  (auch Grab des heiligen Jakobus genannt), das Grab des Absalom und das Grab Josaphats.

Außer "Bnei Hezir" hat keiner dieser Namen irgendeine geschichtliche Grundlage. Sie sind vielmehr aus Legenden heraus entstanden, die sich im Laufe der Jahrhunderte um diese Denkmäler gewoben haben.

Die ganzen Monumentengruppe konnte erste 1924 von N. Slousch aus dem Schutt und von den Gräbern befreit werden.

1945-47 wurde sie von N. Avigad vollständig untersucht und vermessen.


Das "Grab des Zacharias"

Das sogenannte Grab des Zacharias ist ein pyramidenförmiges Bauwerk und typisch für den Misch-Stil der hellenistisch-römischen Zeit. Es steht rechts vom Hezir-Grabmal, ist ganz aus dem Fels gehauen worden und von hohen Felsenwänden umgeben. Errichtet wurde der Monolith in der 2. Hälfte des 1. Jh. v.Chr.

Das Grab des Zacharias wird zwar als „Grab“ bezeichnet, aber es handelt sich aber dabei um einen Monolithen, der aus dem natürlich gewachsenen Fels herausgearbeitet wurde und keine Grabkammer enthält. Der Begriff „Denkmal“ ist also zutreffender.

Der Grundriß des Monolithen hat die Maße 6 x 6 Meter und ist auf der Westseite 16 Meter hoch.

Der Bau besteht aus Sockel, Kubus und Pyramide.

Der Sockel ist ein 3 bis 4-stufiges Podest (Krepis) von ca. 2,5 m Höhe. Im Westen des Sockels führen Stufen in eine ca. 1,8 Meter tiefe Felsausschachtung und zu einer kleinen Felskammer hin, die ca. 3 Meter tief in den Sockel hineingehauen ist.

Auf der obersten Stufe des Podestes, dem Stylobat, steht der 7,5 Meter hohe Kubus mit quadratischem Grundriss. Seine Seiten sind mit zwei inneren ionischen Halbsäulen und zwei Viertelsäulen versehen. Die Kapitelle sind ionisch. Eine regelmäßige Pyramide mit der Kantenlänge von 4,5 Meter schließt das Monument ab.

Das Gesims im oberen Teil des Denkmals ist im ägyptischen Stil gehalten. Interessant ist die feine Maserung der Dekoration auf der westlichen Seite. Auf der Rückseite ist die Fassade äußerst rau und macht den Eindruck einer unvollendeten Arbeit.





Grab des Zacharias - vergrößerbar




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Ins Netz gesetzt am 12.4.2010; letzte Änderung am 11.03.2020

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