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"Ophel - Archäologischer Garten" südlich des Tempelbergareals

Sehenswürdigkeiten in Jerusalem

Die Bilder sind vergrößerbar.


Ausgrabungen unter Benjamin Mazar und Meir Ben Tov

Als 1967 nach dem 6-Tage-Krieg Jerusalem wiedervereinigt war, begann man unterhalb der südlichen Tempelmauer mit intensiven archäologischen Grabungen. Nachdem man gewaltige Erdmassen abgetragen hatte, kamen wertvolle Funde ans Tageslicht.

Die Grabungsarbeiten begannen im Frühjahr 1968 unter der Mitarbeit von Professor Benjamin Mazar von der Hebräischen Universität und dem Grabungsleiter Meir Ben Dov.

Die Funde, die man in mühevoller Arbeit auf diesem Areal entdeckte, sind einzigartig. In insgesamt 25 Schichten liegen Ruinen von Bauten aufeinanderfolgender Herrscher übereinander. Der Garten ist ein einzigartiger Gang durch die Vergangenheit, die ca. 2.500 Jahre von Jerusalems Geschichte offen legt.

Das gesamte Ausgrabungsareal ist als sogenannter "Ophel - Archäologischer Garten" angelegt und für alle Besucher zugänglich.




Archäologischer Garten



Archäologischer Garten



Der Eingangsbereich

Der Eingangsbereich zum archäologischen Ophel Garten liegt auf dem Areal des ehemaligen omaijadischen Palastes III. Teile seiner Maueranlage sind noch zu erkennen.

Westlich des Eingangsbereiches steht man direkt auf der Plattenbelag des "Cardo Secundus" aus römischer Zeit.




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Salomonische Toranlage (ca. 1000 v.Chr.)

Laut der israelischen Archäologin Eilat Mazar sind entlang der Fahrstraße, die südlich an der Ausgrabungsstätte vorbeiführt, Reste eine Toranlage aus salomonischer Zeit zu erkennen.

Mazar begründet ihr Funde aus dem Jahr 2010 mit der Zuverlässigkeit der biblischen Berichte.




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Frühjüdische Zeit - Rituelle jüdische Reinigungsbäder (ca. 3. Jh. v.Chr.)

Keramikfunde belegen, daß dieser ganze Bereich bereits in frühjüdischer Zeit bewohnt war.

Am Fuß der westlichen Tempelbergummauerung sind 6 Zisternen und Höhlen erkennbar, die als Gräber, Keller und Bäder gebraucht wurden.

In einem großen jüdischen Ritualbad ist noch deutlich die typische Schranke (kleine Erhebung) in der Mitte der Steintreppe zu sehen, welche die kultisch unreinen Hinabsteigenden von den kultisch reinen Heraufsteigenden trennte.

Auch im östlichen Teil des Ophel sind frühjüdische Gebäude nachweisbar. Im Südwesten und im Nordosten des omaijadischen Palastes I sind Mauern von großen jüdischen Häuser zu erkennen: Räume, Zisternen und Ritualbäder. Diese Strukturen sind wohl Reste jener jüdischen Gebäude, die nördliche Teile bei der Erweiterung des Tempelplatzes durch Heroden den Großen zerstört worden sind.




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Hellenistische Speicherräume (2. - 1. Jh. v.Chr.)

Unmittelbar südlich des Gehweges entlang der Südmauer des Tempelbergs und östlich der Treppenanlage befindet sich ein Gebäude, das aus hellenistischer Zeit stammt. Es sind Speicherräume, die in den Felsen gehauen wurden und in die nachträglich zwei jüdische Ritualbäder eingebaut wurden.

In der herodianischen Zeit diente das Gebäude vermutlich als Fundamente für den erweiterten Vorplatz.




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Treppen und Tore an den Südmauer (herodianische Zeit - ca. 1. Jh. v.Chr.)

Zu den freigelegten Altertümern gehören die breiten antiken Stufen, die Huldatore und ein dreifaches Tor. Über diese südlichen Zugänge verließen bzw. betraten die Israeliten das großflächige Areal, auf dem auch der Zweite Tempel stand.




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Robinson-Bogen (herodianische Zeit - ca. 1. Jh. v.Chr.)

An der südlichen Westmauer ist auch der sogenannte "Robinson-Bogen" zu bestaunen. Der amerikanische Abenteurer und Theologe Edward Robinson (1794-1863) entdeckte ihn in den Jahren 1837/38. Damals ragte der Bogen fast ebenerdig aus der Mauer.




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Herodianischer Boulevard (1. Jh. n.Chr.)

Herodes der Große ließ im Tal, am Fuße der westlichen Tempelbergummauerung, einen Boulevard anlegen. Dieser verlief entlang der Mauer des Tempels von Norden nach Süden. Die Prachtstraße mit ihren Läden wurde jedoch erst unter Agrippa II. fertig gestellt. Als die Römer im Jahr 70 n.Chr. Jerusalem eroberten begann sie mit dem Zerstörung der Westmauer. Die heruntergeworfenen Steinquadern sind noch heute auf den Resten dieses Boulevards zu sehen.




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Römische Bauten (1. Jh. und 2. Jh. n.Chr.)

Aus der Zeit der römischen Belegung der Stadt Jerusalem sind westlich der südlichen Westmauer ein aufwendiges römisches Bad und eine Bäckerei gefunden worden.

Viele Inschriften lassen erkennen, daß die X. römische Legion auch diesen Platz belegte und nicht nur den Westen der zerst örten Stadt.




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Byzantinische Häuser (ab 6. Jh. n.Chr.)

In der Mitte und auf der Ostseite des archäologischen Gartens sind Ruinen von byzantinischen Häusern zu sehen, die mit Mosaikböden ausgestattet waren.




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Die omaijadische Palastanlage (frühes 8. Jh. n.Chr.)

Ein unerwarteter Fund südlich der Ummauerung des Tempelbezirkes war ein gewaltiger muslimischer Palastkomplex, der aus der Omaijadendynastie (660-750 n.Chr.) stammt. Die 4 Paläste wurden gleichzeitig mit der El-Aksa-Moschee unter den Omaijadenkalifen Abd el-Malik (685-705 n.Chr.) und El-Walid I. (705-715 n.Chr.) errichtet. Sie nahmen einen beträchtliche Teil bei der herodianischen Monumentaltreppe ein.


Die Bauten waren mehrstöckige Anlagen mit großzügigen Innenhöfen und einem aufwendigen Wasserversorgungssystem und Wasserabflußnetz. Sie dienten vermutlich den Kalifen und den Gouverneuren als Residenzen, Hotels, Badeanlagen und Administration. Möglicherweise waren es aber auch nur Pilgerhospize für die islamischen Gläubigen.

In der Nähe der linken oberen Ecke der Südmauer ist deutlich ein zugemauerter Torbogen zu erkennen, der über eine Brücke zu einem der Bauten führte.

Die Gebäude standen nicht lange. Ca. 30 Jahre nach ihrer Fertigstellung wurden sie 747 n.Chr. von einem Erdbeben zerstört und nie wieder restauriert.




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Die "Zawija el-Khatanija" (12. / 13. Jh. n.Chr.)

Etwa in der Mitte der südlichen Tempelbergummauerung erhebt sich ein gewaltiger Vorbau. Diese Konstruktion entstand in fatimidischer Zeit (909 - 1171 n.Chr.) und wurde später von den Kreuzfahrern zu einem Befestigungsturm vor dem Hulda-Doppeltor ausgebaut.

In aijubidischer Zeit (1171–1252 n.Chr.) befand sich hier unter dem Namen "Zawija el-Khatanija" eine Theologenschule Saladins, des Eroberers von Jerusalem.




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Ins Netz gesetzt am 8.10.2012; letzte Änderung am 13.02.2023

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