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Die "Osmanische Brunnen" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten in Jerusalem

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Osmanische Brunnen (16. Jhd.)

In der Altstadt von Jerusalem schmücken eine Reihe von Brunnen (Sebil) die diversen Gassen. Sie stammen alle aus osmanischer Zeit.

Der osmanische Sultan Suleimann der Prächtige investierte viel in den Ausbau der Jerusalemer Wasserversorgung. Zu seiner Zeit wurden sieben prächtige Brunnen errichtet, dazu Kanäle gebaut und Teiche angelegt. Zwei weitere Brunnen stammen aus der Zeit nach ihm.

Typisch für diese Brunnen sind die z.T. aufwendigen Verzierungen. Der Brunnen an der Alaa-ed-Din-Str. hat z.B. gewundene Säulen und einen mit Rosetten und Girlanden gestalteten Bogen.

Etliche Brunnen werden leicht übersehen. So z.B. der Sebil Esh-Shurbadshi. Er steht am südlichen Ende des Platzes vor dem Damaskustor, wo die beiden Haupstraßen abgehen. Östlich führt die El-Wad-Straße nach Süden. Direkt an der Ecke rechts (wenn man nach Süden blickt) steht der Brunnen. Er wurde 1685 gestiftet und ist seit 1969 Teil einer Moschee.


Die Lage der sieben Brunnen (nach Baudatum aufgelistet) in der Altstadt:

1) Sebil el-Wad (auf der Al Wad-Straße - erbaut 1536)

2) Sebil Bab es-Sabat (10 m westlich vom Löwentor auf der Nordseite der Straße - erbaut 1536/7)

3) Sebil Bab en-Nazir (an der Alaa ed-Din-Straße - erbaut 12.2.1537)

4) Sebil Bab es-Silsilah (am Kettentorplatz erbaut 1537)

5) Sebil Haseki Sultan (im Hof des Haseki Sultan Komplexes - erbaut 1552)

6) Sebil esh-Shurbadshi (südlich vom Damaskustor - erbaut 1685)

7) Sebil an der Ecke Kettentorstraße / El-Wad-Straße (erbaut 1713)

Ein weiterer osmanischer Brunnen befindet sich außerhalb der Stadtmauer, der Sebil Birket Sultan, erbaut 29.6.1536.


Brunnen am Kettentorplatz

An der Westseite des kleinen Kettentorplatzes steht in die Mauer eingebaut der Sabil Bab-es-Silsilah-Brunnen. Er wurde von Osmanensultan Suleiman dem Prächtigen im Jahr 1539 n.Chr. errichtet und gilt einer der schönsten Brunnen der Jerusalemer Altstadt.

Der Brunnen hat eine rechteckige Form mit einer vertieften Nische, die von einem Spitzbogen eingerahmt wird. Interessant ist die reichhaltige Architektur.

Der Marmortrog, der am Boden der Nische untergebracht ist, ist eine hochverzierte Wanne, die wahrscheinlich ein wiederverwendeter Sarkophag ist, wie bei anderen Sabils und Becken in Jerusalem.

Die Archivolte der Nische ist mit einer Rosette geschmückt, die als Spolie einer Kreuzfahrerrosette entnommen wurde. Die Rosette ist durch die Gründungsinschrift geschnitten.

Die Ecken der Nischenwände sind im arabischen Stil kanneliert und geflochten und die gesamte Nische ist mit einem gebrochenen Bogen gekrönt, dessen Archivolte mit Zickzackmustern und einem vorspringenden Gesims versehen ist.

In die beiden Zwickel der Bogenwand sind Fragmente von Rankenfriesen eingelassen, die in einer großartigen Windung von Schriftrollen im lateinischen Stil geschnitten sind.

Die Leiste, die dieses ganze Motiv umrahmt, wird von einem Gesims mit Zacken gekrönt.



Text der Brunneninschrift (Brunnen am Kettentorplatz [Sebil Bab es-Silsilah])

Jeder osmanische Brunnen ist mit einer Stiftungsinschrift versehen. Der Text auf der ca. 150x50 großen Tafel des Sabil Bab el-Silsilah-Brunnenes ist praktisch identisch mit allen anderen und somit representativ. Er lautet: (CIA II, Jerusalem Ville, #112, S. 415)

"Es befahl den Bau dieses gesegneten Brunnens, unser Herr, der Sultan, der größte König, der verehrte Hakan, der oberste König der Nationen (w. Nacken-König der Nationen), der Sultan der Türken, der Araber und der Adsham (Perser), Höhepunkt des Islam und der Muslime, Schatten Allahs auf der Welt, Beschützer der beiden gesegneten Heiligtümer, der Sultan Suleiman, der Sohn des Sultans Salim Khan: Möge Allah sein Reich und sein Sultantat ewig erhalten und seine Gerechtigkeit und seine Wohltätigkeit andauern lassen. Datum: 22. Radjab 943 H. (= 4. Januar 1537 n.Chr.)"






Bilder der diversen osmanischen Brunnen



Osmanischer Brunnen in Jerusalem - vergrößerbar



Osmanischer Brunnen in Jerusalem - vergrößerbar



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Literatur und weitere Informationen

Max van Berchem: MATÉRIAUX POUR UN CORPUS INSCRIPTIONUM ARABICARUM (CIA), Part II: Syrie du Sud-II Jerusalem "Haram", Cairo (1927)

Auld, S. & R. Hillenbrand, Ottoman Jerusalem. The Living City: 1517-1917, Teil I & II, The British School of Archaeology in Jerusalem and the Administration of Awqaf and Islamic Affairs, Jerusalem (2000), Teil I, S. 583-589, Teil II, S. 927-929.

[PDF] Ottoman Sabils of Jerusalem © pabes.drexel.deu (englisch - ausgezeichnete Beschreibung)

Sabil Birkat as-Sultan © Wikipedia

Qanat as-Sabil © Wikipedia



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Ins Netz gesetzt am 26.04.2017; letzte Änderung am 10.02.2022

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