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Der "Ribat Bayram Jawish" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten im südlichen arabischen Altstadtviertel von Jerusalem

Die Bilder sind vergrößerbar.



Lage der Pilgerherberge

Ganz im Osten der Aqabat et-Takiya-Straße (südliches arabisches Altstadtviertel in Jerusalem) steht an der Ecke zur El-Wadstraße das unscheinbare Ribat Bayram Jawish.


Geschichte der Pilgerherberge

Ribat Bayram Jawish war neben den kaiserlichen Bauten die erste osmanische Stiftung und die größte, die von einem unabhängigen Herrscher in der Stadt Jerusalem errichtet wurde.

Der Ribat wurde von Emir Bayram Jawish als Waqf (Stiftung) errichtet. Die Bauinschrift lautet:

"Dieser gesegnete Ort ist ein Hospiz des Waqf, um den Bedürftigen zu helfen. Der Emir Bayram Jawish, Sohn des Mustafa. Möge sein Ehre ewig bleiben! Datum: 20. Rabia el Auwwal, 947 H. (25. Juli 1540)" (CIA, Teil 2, Südsyrien, Jerusalem/Stadt, Band I, 1922, S. 430, Nr. 117)

Der Emir war der Sohn eines erfolgreichen Kaufmanns und Händlers. Er hatte zu Beginn der osmanischen Zeit eine wichtige Position in der Regierung inne und wurde von Sultan Suleiman I. beauftragt, Baumeister aus Ägypten zu bringen, um an den Mauern Jerusalems zu arbeiten. Nach Abschluss des Mauerprojekts blieb Bayram in Jerusalem und baute seinen Ribat.

Laut den ofiziellen Registern ("sijills") restaurierte Bayram Jawish 1538 auch die Madrasa el-Mawardiyya. Er war der Verwalter des Imaret Haseki Sultan und all seinen Stiftungen. Nach seinem Tod 1562 wurde er in seinem Maktab gegenüber dem Ribat beigesetzt.

Die Herberge wurde 1540 erbaut, aber nur bis zum zweiten Stock fertiggestellt. Gleichzeitig wurde sein Maktab renoviert. Als der Ribat fertiggestellt war, baute Bayram sein Haus (ca. 1540-1562). Um sein Haus zu bauen, baute er den Torbogen, der den Tariq el-Wad überspannt.

Im 17. Jahrhundert wurde der dritte Stock des Ribat hinzugefügt. Das Ribat diente eher als Wohnhaus für die frommen Armen als für Pilger.

In der späten osmanischen Zeit wurde dieser Bau als el-Madrasa el-Rasasiyya (Grundschule) bekannt. Der Name el-Rasasiyya bezog sich auf die Verwendung von Blei ("rasas" auf Arabisch), um die Steine zusammenzuhalten.

Derzeit hat das Gebäude verschiedene Funktionen. Der erste Stock wird zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Das Erdgeschoss und der zweite Stock des Ribat wurden der Madrasa Dar al-Aytam al-Islamiyya angegliedert.


Architektur der Pilgerherberge

Der Bau ist eines der kompliziertesten osmanischen Bauwerke in Jerusalem. Das Gebäude weist in Stil und Dekoration mamelukische Formen auf.

Das Gebäude besteht im Wesentlichen aus drei Ebenen, deren Teile jedoch restauriert wurden. Der Ribat-Komplex, die Mawardiyya-Schule und der Komplex von Imaret Hasseki Sultana sind teilweise miteinander verschmolzen. Alle diese Gebäude können durch dieselben Türen betreten werden, und jedes führt in das andere.

Der Zugang zum Erdgeschoss von Ribat Bayram Jawish erfolgt durch zwei Türen:

1) Der Haupteingang im Norden, der in einen Vorraum führt. Dieser endet mit einer weiteren Tür, die sich zu einem offenen Hof an seiner Ostseite öffnet.

In dem Waqf-Dokument bezüglich des Ribat wurden zwei Versammlungsräume "majma" erwähnt.

Westlich des Vestibüls führt eine Treppe ins Obergeschoss.

Das Obergeschoss besteht aus einem zentralen Innenhof und anderen kleineren offenen Höfen, einer Moschee, mehreren Kammern und Hallen.

2) Die zweite Tür befindet sich westlich des Haupteingangs. Sie führt zu einem quadratischen Vorzimmer, das mit einem Iwan versehen ist, der sich zum rechteckigen Hof hin öffnet.

Der Ribat hat zwei Fassaden: 1) Die Nordfassade ist die wichtigste, da sie das Eingangsportal und eine bescheidene Tür enthält. Es hat drei Fenster, von denen sich zwei im ersten Stock und eines im Erdgeschoss befinden.

2) Die vordere Fassade an der Südseite von Tariq Aqabat el-Takiyya ist zwei Stockwerke hoch und besteht aus abwechselnden Schichten aus Stein und rotem Marmor, in deren Mitte sich eine Schicht aus Basalt befindet.

Quellen: RIBAT BAYRAM JAWISH Hospice


Bilder der Pilgerherberge




Ribat Bayram Jawish in Jerusalem - vergrößerbar



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Ins Netz gesetzt am 31.05.2017; letzte Änderung am 08.04.2022

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