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Das "Russische Viertel" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten in der westlichen Jerusalemer Neustadt

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Das Russische Viertel begann sich im frühen 19. Jahrhundert mit der Eröffnung des ersten Krankenhauses für Pilger außerhalb der Mauern der Altstadt zu entwickeln. Dieses beherbergte gleichzeitg einen Markt für Pilger.

1858 wurde das gesamte Areal - es lag nur wenige hundert Meter nordwestlich der Altstadt entfernt - vom russischen Reich erworben. Das Gelände war ein ehemaliger osmanischer Reiterexerzierplatz gewesen und wurde nun mit einer großen und mächtigen Mauer umgeben.

Zwischen 1860-64 wurden auf der nordöstlichen Seite ein Hospiz für Frauen und das russische Konsulat gebaut. Im Südwesten entstanden ein Krankenhaus, die Residenz der russisch-orthodoxen religiösen Mission mit Wohnungen für den Archimandriten, die Priester und wohlhabenden Pilger. Dazu kam ein großes Hospiz für Männer mit insgesamt 2.000 Betten. 1860 begann der Bau Heilige-Dreieinigkeits-Kathedrale, die der russische Architek Martin Ivanovich Eppinger entworen hatte. 1872 wurde die Kirche, die nun zum Mittpunkt des Compounds wurde, eingeweiht.

1890 wurde das "Hospiz Sergej Imperial" eingeweiht, das als zusätzliche luxuriöse Unterkunft für reiche und Ehrengästen dienen sollte. Es wurde von Architekt Frank Gia entworfen, belegte 36.000 qm Land und wurde von Großfürst Sergej (1857-1905) in Auftrag gegeben, einem Bruder von Zar Alexander III., und damaliger Präsident der "Proslavischen Vereinigung Palästinas". Das herrliche Gebäude besteht komplett aus behauenem Stein und wurde von den Zeitungen als "einer der wunderbarsten Gebäuden in der Stadt" gelobt. Die 25 luxuriös eingerichteten Zimmer wurden als Unterkünfte für Aristokraten bestimmt.

Am Eingang des Komplexes befindet sich ein russisches Abzeichen mit den Worten des Propheten Jesaja (Jesaja 62,1): "Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel."

Am 17.10.1964 verkaufte Rußland mit Ausnahme der Kathedrale und einem anderen Gebäude Haus alle Besitztümer für $ 3.500.000 an den Staat Israel.

Als Folge der russischen Oktoberrevolution von 1917 spaltete sich damals die russische-orthodoxe Kirche. Die russisch-orthodoxen Kirchen, die sich außerhalb Russland befanden, darunter das russische Viertel, die Maria-Magdalena-Kirche, die Alexander-Newsky-Kathedrale, das Gorny Kloster, und das Eleon-Kloster unterstellen sich der russisch-orthodoxen Kirche im Ausland.

Als sich 1992 die russisch-orthodoxen Kirchen vereinigten, forderte Rußland das russische Viertel wieder zurück. Israel zeigte Verständnis dafür, wies jedoch darauf hin, daß nach der Oktoberrevolution die kommunistische Regierung teure Torarollen, die jüdische Bibliothek in Ginsburg und die Sammlung von Rabbi Lubowitsch beschlagnahmt hatte.

2005 unterschrieben Ariel Sharon und Wladimir Putin ein Abkommen, daß Israel das russische Viertel komplett an Rußland zurückgeben werde.

Quellen: u.a. Wikipedia




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Ins Netz gesetzt am 31.10.2012; letzte Änderung am 31.10.2012

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