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Der "Ribat Mansuri" in Jerusalem

Sehenswürdigkeiten im arabischen Altstadtviertel von Jerusalem

Die Bilder sind vergrößerbar.


Kurze Info: Die Mameluken in Jerusalem


Lage und Geschichte der Pilgerherberge (erbaut 1282 n.Chr.)

Unweit westlich des Intendantentores, auf der Südseite der Straße, steht der große Komplex der Ribat Mansuri.

Wahrscheinlich beaufsichtigte Emir Alaa ed-Din, dessen Hospiz sich direkt gegenüber befindet, auf Befehl des Sultans Al-Mansur Qalawun den Bau dieser Pilgerherberge in den Jahren 1282/83 n.Chr.

Unter den Türken diente der Bau zuerst als Kaserne und dann als Gefängnis. Im Hof, den man allerdings als Besucher nicht betreten kann, man sieht noch die kleinen Zellen.


Struktur der Herberge

Der Ribat besteht aus drei grundlegenden architektonischen Einheiten, von denen die erste ein tiefer, breiter, rechteckiger Eingang ist, der auf seiner Ost- und Westseite die typisch mamelukische Steinbank ("Mastaba") hat. Die Eingangsdecke hat ein Kreuzgewölbe und an der Südwand befindet sich eine Inschrift mit dem Datum des Aufbaus. Der vorspringende Eingang verengt an dieser Stelle die Straße. Der tiefe Vorhof ist mit gefurchten Steinplatten gepflastert, die an die des Hadrian-Forums (135 n. Chr.) erinnern, die im Kloster der Schwestern Zions nahe dem Ecce-Homo-Bogen erhalten sind.

Die Grundstruktur des Eingangs ähnelt dem gegenüberliegenden Ribat Alaa ed-Din el-Basir, läßt aber eine Weiterentwicklung erkennen: Der weite Spitzbogen im ayyubischen Stil zeigt bichrome Steine, auch der tragende Sturz über dem Tor, allerdings wurde dieser noch nicht verzahnt.

Das zweite Element ist eine große rechteckige Halle östlich des Eingangs, der 23 m lang und 9 m breit ist. Die Halle ist durch einen Durchgang direkt neben dem Eingang zugänglich. Vier Pfeiler stehen in der Mitte. Der Raum ist heute als einfache Imbißsstube hergerichtet worden.

Die dritte Einheit ist ein großer offener Hof (28 m lang und 25 m breit) im Westen des Eingangs. Der Hof ist mit seltenen und wunderschönen Steinen gepflastert, die heute noch in situ vorhanden sind und die von Räumen und Zellen unterschiedlicher Größe umgeben sind.

Der Hof enthielt zwei ausgegrabene Brunnen, die die Gäste des Ribat mit frischem Wasser versorgten. Die Brunnen wurden jedoch zerstört, als der Hof im 20. Jahrhundert erweitert wurde.

Der Ribat hat eine schlicht Fassade, die man von der Bab al-Nazir Straße besehen. Sie ist ca. 68 m lang und ca. 11 m hoch.
Das Gebäude besteht aus zwei Bauabschnitten. Der obere Bauabschnitt stammt aus der frühen osmanischen Zeit (16. Jh.), während der untere Teil aus der Zeit der Mameluken stammt.

Die beiden Abschnitte werden durch einen dekorativen Rahmen oder ein Formteil, das aus einer Reihe von polygonalen Steinschalenformen gebildet ist, voneinander getrennt. Trotz der baulichen Veränderungen, die die Fassade während ihrer gesamten Geschichte ausgesetzt war, sind einige der ursprünglichen Merkmale noch vorhanden. Die Fassade zeigt einige bemerkenswerte Besondernheiten. Der in ca. 4 Meter Höhe auf Tragsteinen ruhendene Mauervorsprung über den beiden östlichen Fenster neben dem Eingang ist einzigartig in Jerusalem, denn er verbindet Kreuzfahrerstil mit dem der Ayyubiden und der Mameluken. Die kleinen Konchen bilden eine attraktive Verzierung.

Die Pilgerherberge war ein Paradies für die Armen und sorgt für die tägliche Speise der Bedürftigen. Die Anlage diente auch als Unterkunft für Pilger, die nach Jerusalem kamen.

Das Hospiz war Teil einer großen Stiftung (sogenannte "Waqf"). Das bedeutete, daß die Erlöse aus Land und Eigentum in verschiedenen Teilen des Landes zur Deckung der laufenden Kosten zugeteilt wurden.

Der Bau wurde in den vergangenen Jahren renoviert und die Anlage dient heute als Unterkunft für Einwanderer, vor allem aus Afrika.



Bilder der Pilgerherberge Ribat Mansuri


Die Pilgerherberg Ribat en-Nisa in Jerusalem - vergrößerbar



Die Pilgerherberg Ribat en-Nisa in Jerusalem - vergrößerbar



Die Pilgerherberg Ribat en-Nisa in Jerusalem - vergrößerbar



Pilgerherberge Ribat Mansuri in Jerusalem - vergrößerbar



Pilgerherberge Ribat Mansuri in Jerusalem - vergrößerbar



Pilgerherberge Ribat Mansuri in Jerusalem - vergrößerbar



Pilgerherberge Ribat Mansuri in Jerusalem - vergrößerbar


Literatur



Weitere Informationen im Internet:



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Ins Netz gesetzt am 21.12.2015; letzte Änderung am 01.04.2022

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