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Der "Altar" und das "Heiligtum" in Tell Dan"

Die archäologischen Sehenswürdigkeiten in Tell Dan (Golanhöhen)


Info: Übersicht der archäologischen Funde in Tell Dan

Grafik: Lage von »Tell Dan«


Das Heiligtum: Der Altar - die Plattform

Die nördliche Plattform

Auf dem höchsten Punkt des Tell entdeckten die Archäologen eine Kultstelle samt Altar. Es ist das Heiligtum, das der israelitische König Jerobeam I. als Alternative zum Jerusalemer Heiligtum errichten ließ.

Zwei Areale sind zu erkennen. Das Beherrschende an dieser Stelle ist eine fast quadratische nördliche Plattform (sog. Bama) auf dem Hügel. Die Funktion der Plattform im Kult von Dan ist unklar. Diese Plattform weist nach A. Biran unterschiedliche Bauphasen auf:

Die Phase A stammt aus der Zeit von Jerobeam I. Es ist eine Plattform aus groben Steinen mit einer Grundfläche von 8 x 19 m.

Die Phase B stammt aus der Zeit von König Ahab. Es ist eine Plattform mit einer Grundfläche von 19 x 19 m, 3 Meter über dem Niveau eines gepfasterten Hofes.

Phase C stammt aus der Zeit von Jerobeam II. (780-742 v.Chr.). Es ist eine Plattform mit der Grundfläche von 18,2 x 12,7 m ist über eine 6,5 breite Treppe zugänglich. Die Außenmauern sind sorgfältig aus Quadersteinen in Läufer-Binder-Bauweise errichtet.

Biram deutete diese Plattform als Kultanlage. Es ist aber wahrscheinlich, daß es sich um das Fundament eines Gebäudes handelt, dem ein Hof vorgelagert war. Über eine Treppe gelangte man wahrscheinlich von Westen und vielleicht auch von Osten her in den Vorhof. (nach Zwickel)

Der Altar

Südlich der Plattform befindet sich eine 14 x 12,5 große Anlage, die von einer Steinmauer eingefasst ist. Sie hat jeweils von Süden und Osten einen Zugang. Im Inneren der Anlage befindet sich, so deutetet es Biran, ein Altar, der ca. 5 x 6 Meter groß ist. Innerhalb des großen Altares ist eine urspünglich kleinere Altarplatte zu erkennen, die vermutlich auf der Zeit von Jerobeam I. stammt.

Auf den ursprünglichen einfachen Steinplatten des Altars wurde möglicherweise auch schon das Götterbild aus der Richterzeit verehrt (Richter 18,13-31). Später stand hier wohl auch das Goldene Kalb, das unter König Jerobeam I. angebetet wurde (1. Könige 12,26-30).

Richter 18,13-31 (LU 2017)
... 27 Sie aber nahmen, was Micha gemacht hatte, und den Priester, den er hatte, und fielen über Lajisch her, über ein Volk, das ruhig und sicher wohnte, und schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts und verbrannten die Stadt mit Feuer.
28 Und es war niemand, der sie errettet hätte; denn die Stadt lag fern von Sidon, und sie hatten mit den Aramäern nichts zu schaffen; und die Stadt lag in der Ebene bei Bet-Rehob. Dann bauten sie die Stadt wieder auf und wohnten darin
29 und nannten sie Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren war. Vorzeiten aber hieß die Stadt Lajisch.
30 Und die Daniter richteten für sich das Schnitzbild auf. Und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, und seine Söhne waren Priester im Stamm der Daniter bis auf den Tag, da sie aus dem Lande gefangen weggeführt wurden.
31 So stellten sie das Schnitzbild, das Micha gemacht hatte, bei sich auf, solange das Haus Gottes zu Silo stand.

1. Könige 12,28-29
28 Und der König hielt einen Rat und machte zwei goldene Kälber und sprach zum Volk: Es ist zu viel für euch, dass ihr hinauf nach Jerusalem geht; siehe, da ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat.
29 Und er stellte eins in Bethel auf und das andere tat er nach Dan.

Jerobeams I. Altar wurde später mit einem Aufbau versehen, den Ahab errichten ließ. Gut erhalten sind die Altarstufen, die Abab von Süden und von Osten an den Ecken anbringen ließ, über die die Priester den Altar betraten.

Archäologen haben auch ein 50 cm hohes Horn des Hauptaltars ausgegraben. Biran schloß daraus die Proportionen eines Altars, der einst ca. 3 m groß gewesen sein soll. Die heute vor Ort aufgebaute Metallkonstruktion eines Altars ist jedoch archäologisch nicht abgesichert und beruht auf purer Spekulation.

Weitere Kultgegenstände

Auf der Westseite des Heilgtum befanden sich verschiedene Breiträume, die als Priesterkammern gedeutet werden. In einem wurde eine etwa 1 x 1 m große, flache, aus insgesamt sechs Steinen gebildete Installation entdeckt, die aus gutem Grund als Altar gedeutet werden kann. Unter den Steinen wurde ein bronzener Szepteraufsatz mit silberner Dekoration entdeckt, der dort offenbar als Bauopfer niedergelegt worden war.

Außer diesem großen, ausgegrabenen Podium und Altar wurden weitere Kultgeräte entdeckt, darunter ein kleiner gehörnter Altar (aus der Zeit Jerobeam II.), ein steinerner Weihrauchhalter (38 x 40 x 35 cm) und die einzigen drei eiserne Räucherschaufeln aus dem 8. Jahrhundert.

Der gesamte Komplex mit Plattform, Altar und Nebengebäuden ist mit einer Mauer umgeben und war noch in hellenistisch-römischer Zeit in Betrieb. Biran bezeichnet diese gesamte Struktur als "Beit Bamawot"





Das Heiligtum in Tell Dan - vergrößerbar


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Das Heiligtum in Tell Dan - vergrößerbar


Das Heiligtum in Tell Dan - vergrößerbar


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Das Heiligtum in Tell Dan - vergrößerbar


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Das Heiligtum in Tell Dan - vergrößerbar


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Ins Netz gesetzt am 6.11.2017; letzte Änderung 08.11.2017

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