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Der "Hebrondom" auf dem Tempelberg

Sehenswürdigkeiten in Jerusalem

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Der Tempelberg

Der ehemalige jüdische Tempelbezirk nimmt heute fast das ganze südöstliche Viertel der Altstadt ein. Die gesamte Fläche wird von den Arabern "El Haram esh-Sharif" ("Vornehmes Heiligtum")genannt.

Der weite Platz mit dem "Felsendom" und der "El-Aqsa-Moschee" (fertig gestellt 715 n. Chr.) zählt zu den eindrucksvollsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Jerusalem.


In jüdischer Zeit (6. Jhd. v.Chr - 1. Jhd. n.Chr.)

Auf diesem Tempelberg hatte König Salomo den prächtigen ersten jüdischen Tempel gebaut, der durch die Babylonier 586 v. Chr. zerstört wurde.

Etliche Jahrzehnte später wurde durch Exilgemeinde, die aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt war, ein zweiter Tempel errichtet. Dieser wurde später durch Herodes den Großen zu einem prachtvollen Heiligtum umgebaut.


In römischer Zeit (ab 70 n.Chr.)

Nach der Eroberung Jerusalems durch den römischen Feldherrn Titus, wurde der jüdische Tempel im Jahr 70 n.Chr. zerstört und der Tempelberg lag brach.

Kaiser Hadrian ließ später auf dem Tempelberg einen Jupitertempel (136 n. Chr.) erbauen, der dann unter Konstantin dem Großen (306-37 n. Chr.) der Vernichtung anheimfiel.


In islamischer Zeit (ab 7. Jhd. n.Chr.)

Im 7. Jhd. n.Chr. wurde auf dem Tempelberg ein erstes großes moslemisches Heligtum, der Felsendom, errichtet.

In den folgenden Jahrhunderten wurden weitere islamische Bauten gebaut.



Der Hebrondom (Qubbat el-Khalili), auch Moschee des Propheten (Masdschid en-Nabi) genannt

Auf der Plattform des Felsdoms, etwas nordwestlich vom Felsendom, steht der Hebrondom. Der historische korrekte Namen lautet: el-Zawija el-Muhammadija

Dieser eigenständige rechteckige Kuppelbau ist von Norden nach Süden ausgerichtet, hat einen Eingang im Osten und eine Gebetsnische im Süden.

Die Zawiya besteht aus zwei Teilen: der erste ist die unterirdische rechteckige in Stein gehauene Kammer mit einem unregelmäßig geformten Tonnengewölbe aus Naturstein. Sie verfügt über eine Gebetsnische. In der Kammer befindet sich die Zisterne, die über einen Treppenabstieg zugänglich ist. .

Der zweite ist der rechteckigen Raum, der auf der Höhe des Erdgeschosses des Felsendoms gebaut wurde. Dieser Raum ist von einer großen, flachen Kuppel bedeckt, die auf vier Bögen ruht. Es misst 8,10 × 6,90 m breit, seine Mauern sind etwa 90 cm dick und es ist mit sorgfältig geschnittenen 44 × 1,44 cm großen Steinen gepflastert.

Die Innenwände des Raumes sind mit weißen Steinen unterschiedlicher Größe gebaut, einige davon 30×20 cm. Die Hauptfassade ist die östliche, die den Felsendom überblickt. Sie ist 9,90 m lang und 4 m hoch und beherbergt ein 94 cm breites und 1,83 m hohes Tor zur Zawiya.

Der Eingang ist mit einem Steinsturz gekrönt, der die Höhe einer einzelnen Reihe von Quadern erreicht. Über dem Sturz befindet sich eine 50 x 60 cm große Tafel mit einer Inschrift, die das Datum der Restaurierung der Zawiya angibt (CIA II, Jerusalem Haram, # 205).

Die Kuppel, die das Gebäude krönt, hat keine Trommel und ist mit kleinen Steinplatten verziert. An der Spitze befindet sich ein kleiner Steinhalbmond.

Der Hebrondom wurde 1700/01 n.Chr. von Mohammed, dem Gouverneur von Jerusalem, anstelle eines Vorgängerbaus über eine Zisterne errichtet.

Nach einer Stiftungsurkunde aus dem Jahr 1726 n.Chr. diente der Bau dem Scheich von Hebron namens Muhammed el-Khalili als Ort des Rückzugs, des Studiums und der Lehre.

Der Bau dient heute als Lager.

Der Hebrondom zeichnet sich durch sein Einfachheit und das Fehlen von Dekoration aus. Er ist ein typisches Beispiel der Jerusalemer Architektur des 18. Jahrhunderts n.Chr..



Bilder des Hebrondoms



Hebrondom auf dem Tempelberg



Hebrondom auf dem Tempelberg



Hebrondom auf dem Tempelberg



Hebrondom auf dem Tempelberg



Hebrondom auf dem Tempelberg



Literatur

Max Küchler: Jerusalem, Ein Handbuch und Studienführer zur Heiligen stadt, Göttingen: Vandenhoek und Ruprecht, 2007 (diese erste Ausgabe ist m.E. die Beste)

Max van Berchem: MATÉRIAUX POUR UN CORPUS INSCRIPTIONUM ARABICARUM (CIA), Südsyrien, Band II, Jerusalem - Haram, Kairo 1927

Natsheh, Yusuf. 2000. "Architectural Survey". In Ottoman Jerusalem: The Living City 1517-1917. (Sylvia Auld and Robert Hillenbrand, eds.) London: Altajir World of Islam Trust II, 888-892

Burgoyne, Michael H. 1976. "A Chronological Index to the Muslim Monuments of Jerusalem." In The Architecture of Islamic Jerusalem. Jerusalem: The British School of Archaeology in Jerusalem.




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Ins Netz gesetzt am 7.6.2016; letzte Änderung am 15.02.2022

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