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Höhlt die Ökumene das reformatorische Bekenntnis aus?
»Luther und der Papst«
I. Thema
Die heutigen
Päpste sind nicht mehr zu vergleichen mit den Päpsten der Renaissance,
zu denen Luther sagen konnte: "Ihr seid epikureische Säue". Heute haben
wir es mit frommen, hoch gebildeten Männern zu tun, die ihre Verantwortung
für die röm. - kath. Kirche sehr ernst nehmen und sich in ihr geradezu
aufarbeiten und verzehren.
Ist damit die
Kritik Luthers am Papsttum hinfällig geworden? Keineswegs, denn sie
richtete sich nicht nur gegen das weithin unchristliche Leben der Päpste
seiner Zeit, sondern viel mehr gegen den theologischen Anspruch ihres
Amtes, die alleinigen Vertreter Christi auf Erden zu sein, so daß die
Verbindung zu Christus nur über sie als "Brückenbauer" (Pontifex maximus)
gehen darf. Dieser Anspruch wird in der röm.-kath. Kirche bis auf den
heutigen Tag erhoben, ja er wurde inzwischen kirchenamtlich und kirchenrechtlich
bestätigt, indem durch das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes und
seines Jurisdiktionsprimats (1870) die Stellung des Papstes gefestigt
und seine Macht noch erheblich gesteigert wurde. So gesehen sind seitdem
die Päpste "päpstlicher" geworden als zu Luthers Zeiten, und mithin
wurde auch die evangelische Kritik an ihrem Anspruch noch unvermeidlicher
und nötiger.
Die Notwendigkeit,
sie deutlich auszusprechen, wird noch dringender durch zwei Umstände:
die Tatsache, daß darüber in unserer Kirche aus höflicher, ökumenischer
Rücksicht vielfach geschwiegen wird, die röm.- kath. Lehre vom Papst
also weithin bei uns unbekannt ist oder nicht ernst genommen wird; und
zweitens, daß sie uns heute viel mehr angeht als früher, weil durch
das ökumenische Drängen und Sehnen nach der Einheit der Kirche wir besser
und genauer darüber informiert sein müßten, mit wem wir hier Kirchengemeinschaft
anstreben.
Luther war
sich der Unvereinbarkeit des Papsttums mit dem Evangelium völlig bewußt.
Er scheute sich auch nicht, das in Wort und Schrift seinen Gemeinden
deutlich zu machen und die Gegensätze klar auszusprechen. Er tat dies,
denn er wußte sich unbedingt an das biblische Zeugnis gebunden und er
litt - je länger desto mehr - sehr unter dem Papsttum.
Dies Leiden
Luthers und sein theologischer Kampf gegen den Papst bestimmte sein
Leben innerlich und äußerlich und brachte ihn sogar in direkte Lebensgefahr.
Dies war für ihn buchstäblich eine Frage auf Leben und Tod. Es grenzt
an ein Wunder, daß er diesen "Frevel" - den Papst herausgefordert zu
haben - nicht mit dem Leben bezahlen mußte. Wenige Jahr vor ihm hatte
der Mönch Girolamo Savonarola für seine Kritik am Papst, die weitaus
weniger radikal und grundsätzlich war als die Luthers, auf dem Scheiterhaufen
büßen müssen. Der Bann des Papstes, unter dem Luther fast die ganze
zweite Hälfte seines Lebens stand, war damals noch ein durchaus mächtiges
und gefährliches Instrument päpstlicher Herrschaft.
Luther hatte
sich diesen Kampf nicht gesucht und gewünscht, aber als er durch die
Predigt des Evangeliums in ihn hineingerissen wurde, hat er ihn mutig
und treu gegenüber seiner Überzeugung auf sich genommen und sich in
vielen kämpferischen Schriften mit der größten Macht der damaligen Zeit
angelegt und ihr im Namen Christi widersprochen und widerstanden.
Doch das gilt
nicht nur für Luther allein. Der Bann des Papstes traf auch alle seine
Anhänger und betrifft also uns als evangelische Christen bis zum heutigen
Tag. Die Verweigerung der Abendmahlsgemeinschaft durch Rom hat hierin
ihren eigentlichen Grund. Das Papsttum ist darum gerade im Zeitalter
der Ökumene ein ganz besonders zentrales und zugleich schwieriges Thema:
Denn es stellt - nach dem Zeugnis von Papst Paul VI. - das entscheidende
Hindernis auf dem Wege zu einer Versöhnung der Kirchen dar. Da das Papsttum
so tief und fest in der röm.-kath. Kirche und Theologie verankert ist
und von ihr direkt auf Christus zurückgeführt wird, kann sich die Papstkirche
Einheit der Kirche nur als Einheit unter dem Papst vorstellen. Wenn
sie von "sichtbarer Einheit" spricht, meint sie damit automatisch die
Einheit unter dem Papst in Rom. Alle ihre Bemühungen laufen deshalb
darauf hinaus, die anderen Kirchen (bzw. "kirchlichen Gemeinschaften",
wie Rom sagt) zur Anerkennung des Papstes zu bringen. Sogar der so sympathische
Rahner/Fries-Plan: "Einigung der Kirchen - reale Möglichkeit" (1983),
der uns Evangelischen in vieler Hinsicht weit entgegenkommt, vermag
darauf nicht zu verzichten. Es heißt dort in These IV a: "Alle Teilkirchen
erkennen Sinn und Recht des Petrusdienstes des römischen Papstes als
konkreten Garanten der Einheit der Kirche in Wahrheit und Liebe an"
(S. 70).
Das hat zur
Folge, daß sich das heutige Thema für uns zwangsläufig erweitert: Es
geht nicht nur historisch um Luther und den Papst, sondern um uns alle.
Es lautet also: Wir Lutheraner und der Papst. Die Frage spitzt sich
zu und stellt sich uns so: Wollen wir, sollen wir um der Einheit der
Kirche willen den Papst in Rom - in irgendeiner Weise - anerkennen?
Die Frage ist keineswegs nur theoretisch gestellt, zumal nachdem unser
Landesbischof Dr. Friedrich ja vor einiger Zeit den Vorschlag gemacht
hat, wir sollten den Papst als gemeinsamen Sprecher der Christenheit
akzeptieren. Er erfuhr dabei zwar von vielen Seiten entschiedenen Widerspruch,
aber ich finde es bezeichnend genug, daß überhaupt so gedacht und gefragt
werden konnte. Oder nochmals anders gefragt: Müssen wir uns die
entschiedene, grundsätzliche Absage Luthers gegen das Papsttum auch
heute zu eigen machen, oder gilt sie für uns nicht mehr? Darin eingeschlossen
ist auch die Frage, ob die Rede von dem Papst als Antichristen für uns
der Vergangenheit angehört (wie evangelische Kirchenleitungen öffentlich
erklärt haben), oder ob wir diesen Vorwurf immer noch erheben müssen
und was wir damit meinen. Das alles steht hier auf dem Spiel.
* * * *
Die Fortsetzung dieses Artikels können Sie in wenigen Wochen in einer Veröffentlichung nachlesen, die im Buchhandeln erhältlich ist.
Es folgen diese Themen:
- II. Die Entwicklung des Papsttums bis zur Zeit Luthers
- III. Luthers Konflikt mit dem Papsttum
- 1. Die 95 Thesen gegen den Ablaß, 1517
- 2. Verhör Luthers durch Cajetan in Augsburg, 1518
- 3. Die Leipziger Disputation Luthers mit Dr. Eck, 1519
- 4. Der Bruch: Bannandrohung und ihre Verbrennung, 1520
- IV. Kurze Zusammenfassung der Position Luthers zum Papsttum in 10 Thesen
- V. Luthers Vermächtnis: Seine Absage an das Papsttum in den "Schmalkaldischen Artikeln" und in der Schrift: "Vom Papsttum zu Rom vom Teufel gestiftet"
- VI. Schlußbetrachtung
Thesen: Christus und das Papsttum - Gründe, warum wir als evangelische Christen das Papsttum ablehnen müssen:
1.Biblische
Gründe: Das Papsttum ist nicht biblisch begründet:
- Petrus war zwar
der Sprecher der Jüngerschar; das bedeutet aber nicht seine hierarchische
Überordnung über die anderen Jünger.
- Jesu Wort an Petrus:
"Du bist Petrus..." (Mt 16,19) gilt dem glaubenden Jünger wegen seines
Glaubensbekenntnisses; den ungläubigen Petrus - den es auch gibt - weist
Jesus schroff zurück: "Geh weg von mir, Satan! (Mt 16,23). Petrus war
also weder unfehlbar noch unwandelbar in seinem Glauben.
- Christus selbst
ist der Grund- und Eckstein seiner Kirche, die er baut (1 Kor 3,11;
Eph 2,20), Petrus nicht mehr als sein Diener und Handlanger.
- Die Vollmacht zur
Sündenvergebung/Schlüsselgewalt verleiht Jesus allen Jüngern (Mt 18,18;
Joh 20,23). Auch in dieser Hinsicht besitzt Petrus keinen Vorzug gegenüber
den anderen.
- Die dreimalige Aufforderung
Jesu an Petrus: "Weide meine Schafe/Lämmer!" (Joh 21,15-17) bedeutet
keine besondere Bevorzugung des Petrus, vielmehr ist sie Ausdruck der
Vergebung und Wiederannahme des Jüngers, der Jesus dreimal verleugnet
hatte.
- Petrus leitete nach
Pfingsten eine Zeit lang die Urgemeinde in Jerusalem, doch nicht allein,
sondern in Gemeinschaft mit anderen Jüngern (Johannes, Jakobus); er
gab aber diese Funktion nach einiger Zeit an den Herrenbruder Jakobus
ab.
- Petrus mußte sich
in Antiochien von Paulus vor der versammelten Gemeinde wegen seines
unbrüderlichen Verhaltens beim Abendmahl zur Rede stellen lassen; er
besaß also keine unbestrittene, allen anderen überlegene Autorität in
der Kirche (Gal 2, 11 - 14).
- Jesus verbietet
seinen Jüngern wegen der grundsätzlich brüderlichen bzw. geschwisterlichen
Struktur der Gemeinde, einen von ihnen "Vater" (= papa, Papst) zu nennen,
"denn einer ist euer Vater, der im Himmel" (Mt 23,9); das stellt den
Titel dieses Amtes (Papst) in Frage; die heute übliche Anrede "Heiliger
Vater" bekommt von daher sogar etwas Gotteslästerliches.
Aus diesen
biblischen Gründen kann von einer Einsetzung des Papsttums durch Christus
keine Rede sein. Neutestamentlich betrachtet war das Papsttum in der
Kirche nicht vorgesehen. Petrus war also auch nicht der erste Papst.
2.Geschichtliche
Gründe:
- Zwischen Petrus
und Rom besteht nur eine lose, ungesicherte Verbindung: Er hat die Gemeinde
zu Rom nicht gegründet, er war nicht ihr Bischof; für seine Anwesenheit
und sein Martyrium dort gibt es keinen neutestamentlichen Beleg; die
nachbiblischen Zeugnisse dafür sind historisch nicht stichhaltig; es
hat folglich keinen "Stuhl Petri" in Rom gegeben.
- Auch die Bischöfe
Roms während der ersten Jahrhunderte waren keine Päpste; sie spielten
in der theologischen Auseinandersetzung und der Formulierung des christlichen
Dogmas in dieser Zeit keine Rolle.
- Die christliche
Gemeinde Roms gewann zunächst im Westen des Römischen Reichs eine besondere
Bedeutung wegen ihrer Größe und der Tatsache, in der Hauptstadt des
Reiches zu leben.
- Durch den Niedergang
des römischen Kaisertums in der westlichen Reichshälfte entstand ein
politisches Machtvakuum, in dem sich die Bischöfe von Rom zu "Ersatzkaisern"
entwickeln und entfalten konnten; tatkräftige und fähige Bischöfe (z.B.
Leo, Gregor) nutzten diese Gelegenheit.
- So gewannen die
Bischöfe von Rom als Patriarchen des Westens im Laufe der Zeit immer
größeren Einfluß, der ihnen schließlich einen "Ehrenvorrang" unter den
anderen Patriarchen einbrachte.
- Seit der Missionierung
der Franken unterstellten sich immer mehr germanische Völker den Bischöfen
von Rom; auch dadurch wuchsen ihre Macht und ihr Einfluß weiter.
- Gleichwohl umfaßte
die durch die Päpste geleitete röm.-kath. Kirche niemals alle christlichen
Kirchen: außerhalb der römischen Führung blieben z.B. die armenische,
äthiopische, koptische, irische und vor allem die orthodoxen Kirchen.
- Der dennoch von
Rom erhobene Anspruch eines universalen Primats der Päpste in der ganzen
Kirche hat nicht der Einheit der Kirche gedient, sondern sie gerade
gestört und zerstört, besonders deutlich wird dies an dem großen Schisma
von 1054 zwischen der Ostkirche und Rom
Der Blick auf
die geschichtliche Entwicklung zeigt ebenfalls, daß das Papsttum eine
menschlich - geschichtliche Erscheinung in der Kirche ist; es hat aufs
Ganze gesehen der christlichen Kirche nicht wirklich gedient, sondern
geschadet. Die Behauptung, dies Amt sei um der Erhaltung der Einheit
der Kirche willen notwendig, erweist sich im Blick auf die Geschichte
als unhaltbar. Sie trifft auch deshalb nicht zu, weil die durch die
Päpste von oben erzwungene Einheit nur eine äußerlich - organisatorische
sein kann, keine Einmütigkeit im Glauben. Auch aus diesen historischen
Gründen müssen wir demnach das Papsttum ablehnen.
3.Grundsätzlich
theologische Gründe:
- Gerade weil die
Päpste als Erben der römischen Kaiser auch zu irdischer Macht gelangten,
kam es in ihrem Amt zu einer gefährlichen und von Christus her nicht
zu rechtfertigenden Vermengung von geistlicher und politischer Herrschaft.
Sie beanspruchten beides auch ausdrücklich für sich: "Beide Schwerter
also hat die Kirche (die Päpste) in ihrer Gewalt, das geistliche und
das weltliche" (Bonifaz VIII.). Tatsächlich wurden die Päpste zu weltlichen
Herrschern über den Kirchenstaat in Mittelitalien; noch heute gilt darum
der Papst als weltlicher Souverain. Papst Innozenz III. wurde beim 4.
Laterankonzil (1215), auf dem Höhepunkt seiner Macht, als "Papstkaiser"
bezeichnet. Sofern der Papst weltliche Herrschaft nicht selbst ausüben
konnte, so verlieh er sie an die Kaiser und Könige, die durch die Krönung
ihr Amt aus der Hand des Papstes empfingen.
- Diese Doppelfunktion
der Päpste führte zum Eindringen von weltlichem Denken und Handeln in
die Kirche: Macht, Reichtum und Prachtenfaltung der Päpste stellten
eine schwerwiegende Verweltlichung des Christentums dar, die schon m
Mittelalter auf Kritik und Ablehnung stieß. Der äußere Erfolg war um
den Preis einer inneren Entleerung und Perversion der Kirche zu teuer
erkauft. Die Päpste beanspruchten zwar, Stellvertreter Jesu Christi
auf Erden zu sein, glichen ihm jedoch in keiner Weise mehr. Ihr Leben
stellte ihre geistliche Aufgabe und Autorität in Frage, ja widerlegte
sie geradezu.
- Gleichwohl steigerten
die Päpste ihren geistlichen Anspruch auf alleinige Herrschaft über
die ganze Kirche Jesu Christi immer mehr: "Der Papst ist fürwahr Stellvertreter
Christi, Nachfolger Petri, der Gesalbte des Herrn...mehr als ein Mensch;
der alle richtet, aber selbst von keinem gerichtet wird." "Der Papst
nimmt die Stelle des wahrhaftigen Gottes auf dieser Welt ein" (Innozenz
III.). Da sie diesen Anspruch im Namen Christi erhoben, erklärten sie
ihre Herrschaft als notwendig zum Wesen der Kirche gehörend (de iure
divino, göttlichen Rechts). Jeder Christ mußte sie im Glauben anerkennen,
sie wurde zur Voraussetzung für die Erlangung des ewigen Heils gemacht:
"Deshalb erklären...wir, daß es für jedes menschliche Geschöpf ganz
und gar heilsnotwendig ist, dem römischen Papst untertan zu sein" (Bonifaz
VIII, Bulle Unam Sanctam, 1302).
- Mit diesem nicht
mehr zu überbietenden Machtanspruch stellte sich das Papsttum gewissermaßen
neben Christus. Das wurde schon im Mittelalter angesichts der Wirklichkeit
der päpstlichen Herrschaft als Anmaßung erkannt und angeprangert. Denn
es war allzu offensichtlich, daß das Papsttum eine gänzlich unchristliche
Macht- und Prachtentfaltung mit sich brachte und pflegte. Im Zentrum
der lateinischen Kirche hatte sich eine Herrschaft etabliert, die Christus
zwar für sich in Anspruch nahm, ihm aber nicht glich und nachfolgte.
Das Papsttum hatte sich wider alles Recht an die Stelle Christi gesetzt,
zum Herren über den Glauben der Menschen aufgeworfen, diese an sich
gekettet und den Zugang zu Christus an die Unterwerfung unter seine
Autorität gebunden. Genau das ist jedoch das Wesen und Werk des Antichristen,
vor dem das Neue Testament uns warnt: "Er ist der Widersacher, der sich
erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so daß er sich
in den Tempel Gottes setzte und vorgibt, Gott zu sein" (2 Thess 2,4).
- Von daher ist es
nicht verwunderlich, daß schon im Mittelalter der Vorwurf laut wurde,
der Papst sei der Antichrist. M. Luther hat diesen Vorwurf dann theologisch
tiefer begründet und erneut erhoben. Obwohl sich evangelische Kirchenleitungen
davon inzwischen distanziert haben, muß man fragen: Ist diese antichristliche
Gefahr und Versuchung im heutigen Papsttum nicht mehr gegeben? Wurde
sie nicht durch das Dogma von der sog. Unfehlbarkeit des Papstes und
von seinem Jurisdiktionsprimat über die ganze Kirche sogar noch vergrößert?
Sind die Päpste seitdem nicht noch "päpstlicher" geworden? Ich sehe
das so und meine, wir sind leider gezwungen, Luthers Urteil auch heute
aufrecht zu erhalten und zu wiederholen, und zwar so lange, wie das
Papsttum die Bulle von 1302 (der Papst sei für alle Christen heilsnotwendig)
und das Dogma von 1870 (Unfehlbarkeit) nicht widerruft.
Aus all den
genannten Gründen müssen wir das Papsttum mit seinen Machtansprüchen
ablehnen. Wir können natürlich den Papst auch nicht als Sprecher der
ganzen Christenheit anerkennen. Es bleibt auch heute bei der Einsicht
des Papstes Paul VI., der das eigentliche Problem richtig erkannt hat:
Der Papst ist das schwerste Hindernis auf dem Wege zur Einheit der Christen.
Denn die Katholiken halten das Papsttum für unverzichtbar, wir müssen
dagegen mit M. Luther bekennen: "Die Christenheit hat kein Haupt, kann
auch keines mehr haben als den einzigen Sohn Gottes, Jesus Christus.
Der hat Siegel und Brief, daß er nicht irren kann, und ist weder an
Rom, noch an irgendeinen Ort gebunden."
[ 1 ]
Autor: Studiendirektor Pfarrer Hanns Leiner, Mittenwalder Str. 34, 86163 Augsburg
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Copyright (C) 2003 by Hanns Leiner.
Alle Rechte vorbehalten. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.
Dieses Papier ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch bestimmt.
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Ins Netz gesetzt am 02.10.2004; letzte Änderung: am 22.04.2010
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